ARD dreht Luther-Film im Thurnauer Schloss
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Dienstag, 12. Juli 2016
Im Thurnauer Schloss werden Szenen für den Film "Katharina Luther" gedreht, der 2017 in der ARD zu sehen sein wird.
Was Luther mit Thurnau zu tun hat? Seit Anfang dieser Woche ganz viel. Das Schloss ist Drehort für den Film "Katharina Luther", der im Frühjahr 2017, dem Jubiläumsjahr der Reformation, in der ARD ausgestrahlt wird. Im Mittelpunkt steht in dem Streifen nicht allein Luther, sondern vor allem seine Ehefrau Katharina, in deren Rolle Karoline Schuch (Tatort, "Zweiohrküken", "Ich bin dann mal weg") schlüpft. Devid Striesow (Tatort-Kommissar) spielt den Reformator.
Im Unteren Schlosshof
Die Szenen werden im Unteren Schlosshof aufgenommen. Der Zwinger und der Wehrgang bilden die mittelalterliche Kulisse. Ein Blick auf die Dreharbeiten wird nicht gewährt. Man liege ohnehin nicht im Zeitplan, wolle die Aufnahmen nicht stören, heißt es aus der Presseabteilung der Produktionsfirma.Auch wenn der Schlosshof gesperrt ist, so kann man vom Marktplatz aus doch einen Blick auf Schauspieler und Produktionsteam erhaschen. Dort stehen Fahrzeuge, in denen Maskenbildner am Werk sind, in denen den Mitwirkenden aber auch das Frühstück serviert wird.
Die Maske
Wer Glück hat, erblickt auch die Hauptdarsteller Devid Striewso und Karoline Schuch. Die 34-Jährige schlüpft in die Rolle der Katharina von Bora, die in einem Kloster aufwächst, Luther heiratet und Mutter der gemeinsamen sechs Kinder ist. Unter der Regie von Julia von Heinz ("Hannas Reise", "Ich bin dann mal weg") stehen auch Ludwig Trepte (als Philipp Melanchthon), Martin Ontropp ( Lucas Cranach), Claudia Messner (Barbara Cranach) und Mala Emde (Ave von Schönfeld) vor der Kamera von Daniela Knapp.
Die Kindheit im Kloster
Das Leben der Katharina ist das zentrale Thema: Sie lebte als Nonne in einem Kloster in Sachsen, bis sie mit Anfang 20 durch die Schriften Martin Luthers mit einer völlig neuen Gedankenwelt in Berührung kam. Katharina floh mit Mitschwestern und begegnete Martin Luther. Sie verliebte sich in den mit dem Kirchenbann belegten und von seiner Mission beseelten Reformator. Sie entwickelte sich zur angesehenen Wirtschafterin, zur gleichberechtigten Gesprächspartnerin Luthers. Als eine Tochter verstarb, fielen sie und ihr Mann in eine tiefe Trauer. Auch dieses tragische Ereignis wird in dem Film "Katharina Luther" aufgegriffen, der auf dem Sendeplatz des "FilmMittwoch" im kommenden Jahr in der ARD zu sehen ist.
Bis zum 20. Juli in Thurnau
Gedreht wird der Streifen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und in Bayern. In Thurnau laufen die Aufnahmen noch bis einschließlich 20. Juli. Im Oberen Markt wird es bis dahin immer wieder zu temporären Straßensperrungen kommen, die die Produktionsfirma beantragt hat, um während der Drehphasen keine Geräuschstörungen zu haben. Die Ausweichroute ist beschildert.Das Thurnauer Schloss wird in diesem Jahr übrigens noch ein weiteres Mal zu Filmehren kommen. Schon im Herbst wird ein Film über die letzten Jahre des irischen Schriftstellers Oscar Wilde mit dem britischen Schauspieler Ruppert Everett gedreht, der bei der internationalen Produktion die Rolle des Regisseurs übernimmt.