Anwohner am Schwimmbadparkplatz haben die Nase voll
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Freitag, 22. November 2013
Fahrschul-Trainingsstunden, Container-Lieferungen im Morgengrauen und wilde Partys in der Nacht: Die Anlieger der Straße Am Schwimmbad in Kulmbach protestierten bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend. Die Verantwortlichen bemühten sich schon am Freitagmorgen um Abhilfe.
Sie wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Freibad und Kunsteisbahn und sind deshalb durchaus an ein gewisses Maß an Verkehrs- und anderem Lärm gewöhnt. Doch die Toleranz-Schwelle der Schwimmbad-Anwohner ist inzwischen überschritten: Bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Rathaus machten sie ihrem Unmut Luft. Hausverwalterin Sabine Eichner machte sich zur Sprecherin der Bewohner der Anwesen 18 bis 24, unterstützt vom Ehepaar Müller aus dem Nachbarhaus Nummer 16. "Die ganze Nacht ist Radau. Junge Leute treffen sich spätabends zu Saufgelagen, machen mit ihren Autos Schleuderübungen, werfen ihren Müll in unsere Gärten - und wenn wir sie ansprechen, werden wir noch blöd angemacht."
Auch am Wochenende keine Ruhe
Tagsüber nutzen viele Fahrschulen den Parkplatz als Trainingsfläche.
Die Summe all dieser Aktivitäten geht den Anwohnern gehörig auf die Nerven. "Verständlich", sagen Oberbürgermeister Henry Schramm und Stephan Pröschold, Leiter der Stadtwerke, denen das Gelände gehört. Ihrem Versprechen, sich um das Problem zu kümmern, ließen sie sofort Taten folgen.
Stadtwerke greifen durch
Das Logistik-Unternehmen hat keine Berechtigung, den Platz für ihren Container-Austausch zu nutzen, stellt Pröschold klar: "Auf Fotos der Anwohner ist klar erkennbar, wer das ist. Wir haben dem Unternehmen jetzt die Nutzung untersagt." Etliche Fahrschulen dagegen dürfen mit ihren Schülern zum Üben auf die Parkfläche. Ende 1997 gab es aufgrund ähnlicher Beschwerden schon einmal eine Einigung. "Wir haben mit einheimischen Fahrschulen Einzelverträge mit festgelegten Nutzungszeiten abgeschlossen: Montag bis Samstag von 8 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr." Die Stadtwerke werden darauf drängen, dass diese Zeiten künftig strikt eingehalten werden. "Klappt das nicht, müssen wir es ganz verbieten."
Keinen Effekt haben Verbote auf die Rowdys, die sich nachts zu Trinkgelagen am Schwimmbad-Parkplatz treffen, herumgrölen und mit quietschenden Reifen über den Platz rasen. Pröschold: "Wir werden uns gemeinsam mit der Polizei darum kümmern, das zu unterbinden."