Kulmbach: Rettungswagen angezündet - 35-Jähriger angeklagt
Autor: Redaktion
Kulmbach, Freitag, 13. Oktober 2017
Ein 35-Jähriger steht wegen zweifacher Brandstiftung vor Gericht: Er soll unter anderem in Kulmbach einen BRK-Einsatzwagen angezündet haben.
Es war eine Tat, die in Kulmbach für Aufsehen gesorgt hat. Am 12. November 2016 hatte ein auf dem Gelände des BRK in der Meußdoerffer-Straße geparktes Einsatzfahrzeug der Wasserwacht Feuer gefangen. Kurz nach 1 Uhr bemerkten Passanten den Brand und informierten per Notruf die Rettungskräfte. Polizeibeamten gelang es, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu löschen.
Prozessauftakt
Schnell war klar, dass es sich um keinen technischen Effekt, sondern um Brandstiftung gehandelt hat. Die Polizei konnte als Täter einen 35-Jährigen ermitteln, der sich seit gestern wegen versuchter Brandstiftung in Tateinheit mit Sachbeschädigung und vorsätzlicher Brandstiftung vor der Landgerichtskammer unter Vorsitz von Richter Michael Eckstein verantworten muss.
Vom Fenster aus beobachtet
Staatsanwalt Bernhard Böxler warf dem wegen mehrerer Brandstiftungsdelikte bereits zweifach vorbestraften Angeklagten vor, Textilreste auf den rechten Vorderreifen des BRK-Fahrzeugs ( es war ein Mercedes Sprinter) gelegt und die Stoffreste mit einer bis dato nicht bekannten Zündquelle angezündet zu haben. Der 35-Jährige sei daraufhin in seine in der Nähe gelegene Wohnung gegangen, um den Fahrzeugbrand von seinem Fenster aus zu beobachten. Er habe in Kauf genommen, so Böxler, dass das Feuer auf den Reifen und das komplette Fahrzeug übergreift.Durch den Brand und die Hitzeentwicklung seien Radhaus, Stoßdämpfer, Elektroinstallation sowie teilweise auch der Innenraum des Wagen beschädigt worden. Am 14 Jahre alten Auto sei ein Schaden in Höhe von 5000 Euro entstanden. Dem 35-Jährigen sei bei seiner Tat bewusst gewesen, dass das Feuer auch auf die anderen dort abgestellten BRK-Einsatzfahrzeuge hätte übergreifen können.