Angst vor der nächsten Gasrechnung
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Dienstag, 15. März 2022
In Bayreuth steigen die Gaspreise exorbitant. Die Kilowattstunde kostet künftig fast das Doppelte. Auch in Kulmbach fürchten viele Kunden der Stadtwerke eine deutliche Erhöhung. Wir haben bei Werkleiter Stephan Pröschold nachgefragt.
Es sind der Krieg in der Ukraine und die weltweit hohe Nachfrage, die die Preise an den Energiehandelsmärkten auch beim Gas in Rekordhöhen schießen lassen. Viele Versorger sehen sich gezwungen, ihre Mehrkosten an ihre Kunden weiterzugeben. So die Stadtwerke Bayreuth, die zum 1. Mai ihre Preise deutlich erhöhen: Die Kilowattstunde Gas kostet dann brutto 12,40 statt bisher 6,57 Cent. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden muss so mit monatlichen Mehrkosten in Höhe von 73 Euro rechnen. Ob auch die Kulmbacher Stadtwerke angesichts dieser Entwicklung die Preise erhöhen werden? Die Entscheidung fällt am 31. März, wie Leiter Stephan Pröschold im Interview mitteilt.
Die Energiepreise eilen von Rekordhöhe zu Rekordhöhe. Wie trifft das die Kulmbacher Stadtwerke?
Können Sie Zahlen nenen, die den Preissprung verdeutlichen?
Der Börsenhandelspreis für eine Kilowattstunde Strom hat in den vergangenen Jahren deutlich unter 10 Cent gelegen, im Dezember war er zwischenzeitlich auf 37 Cent gestiegen. Heute liegt er bei 25 Cent. Beim Gas ist Ähnliches zu beobachten. In den vorangegangenen Jahren lag der Preis für Erdgas zeitweise unter 20 Euro je Megawattstunde fürs Folgejahr. 2021 sind die Preise im Dezember auf bis zu 140 Euro gestiegen. Aktuell liegen wir bei rund 100 Euro pro Megawattstunde und damit um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren.
Die Preissprünge haben dafür gesorgt, dass die Stadtwerke seit dem 6. Dezember keine Neukunden mehr annehmen. Wann wird das wieder der Fall sein?