Druckartikel: Angebot und Nachfrage

Angebot und Nachfrage


Autor: Christian Schuberth

Kulmbach, Dienstag, 29. Juli 2014

Am Mittwoch beginnen in Bayern die Schulferien. Man darf gespannt sein, ob die Mineralölfirmen wieder "ganz zufällig" an der Spritpreisschraube drehen werden.
Klettern zu Ferienbeginn die Spritpreise wieder? Foto: dpa


Liebe Schüler, viel Spaß in den Schulferien! Der ist aber euren Eltern gehörig verdorben, wenn sie vor der Urlaubsreise mit ihrem Fahrzeug an die Tankstelle fahren. Denn dass die Sprit-Preise wieder einmal in die Höhe schnellen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Reflexartig werden dann die Automobilclubs wie die Rohrspatzen schimpfen, die Mineralölfirmen wieder von einem dummen Zufall sprechen - klar.

Dass man immer zu Ferienbeginn an der Preisschraube drehe, sei ein "Mythos", behauptete doch tatsächlich einmal der BP-Chef. Genauso glaubhaft, wie wenn ein Kind mit vollen Backen den Griff in die Bonbondose abstreitet.

Liebe Chefs von BP, Aral, Shell oder sonstwelchen Öl-Multis: Seid doch einfach ehrlich! Dass jeden Tag die Sonne aufgeht, ist doch genausowenig ein Zufall wie eure Wucherpreise zu Ferienbeginn. Es sind schlicht Gesetzmäßigkeiten.

Außerdem: Es regt sich doch auch keiner mehr darüber auf, dass in der Hauptreisezeit die Preise für Hotels, Campingplätze oder Flüge explodieren. Weil man's eh nicht ändern kann. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage heißt ganz simpel Marktwirtschaft.

Beim Kulmbacher Bierfest gibt's die Maß ja auch nicht zum Alltagspreis. Wie hat doch einmal ein Kulmbacher Biertrinker fast philosophisch gesagt, als einer über die hohen Preise geschimpft hat? "Wenns ders net leisten kost, dann musst es hald saa lossn."