Druckartikel: An der A 70 bei Thurnau tut sich einiges

An der A 70 bei Thurnau tut sich einiges


Autor: Werner Reißaus

Thurnau, Mittwoch, 05. April 2017

Bei den Anschlussstellen im Bereich Thurnau stehen größere Bauarbeiten an. Eine Rastanlage wird es aber vorerst nicht geben.
Größere Bauprojekte stehen demnächst an der A 70 im Bereich der Marktgemeinde Thurnau an. Foto: Archiv/Hänseler


Zu einem Arbeitsgespräch hatte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) den Präsidenten der Autobahndirektion Nordbayern, Reinhard Pirner, und Thomas Pfeifer von der Dienststelle Bayreuth, in das Landratsamt und danach in das Thurnauer Rathaus eingeladen. Schwerpunktthemen waren dabei die beabsichtigten Sanierungsarbeiten auf der A 70 im Bereich der Marktgemeinde Thurnau bis hin zur Gemarkung der Gemeinde Neudrossenfeld. Dabei wird, wie Präsident Pirner betonte, richtig viel Geld in die Hand genommen.


Gemüse neben der Autobahn

Ein weiteres Thema war auch die Ansiedlung der Firma Scherzer Gemüse GmbH im Ortsteil Feulersdorf des Marktes Wonsees. Landrat Klaus Peter Söllner: "Der Betrieb rückt ja sehr nahe an die Autobahn, aber das Anbauverbot von 40 Metern wird eingehalten." Dem Wunsch nach einer Tank- und Rastanlage im Bereich der A 70 zwischen Thurnau und Neudrossenfeld wird dagegen derzeit nicht die höchste Priorität bei der Autobahndirektion Nordbayern eingeräumt.
Präsident Reinhard Pirner verwies darauf, dass der Markt Thurnau der Bereich mit den größten Autobahnanschlussstellen ist. Hier stehen in absehbarer Zeit auch mehrere Bau- und Sanierungsmaßnahmen an, wie die Autobahnbrücke über die Kreisstraße KU 17, die nach Limmersdorf führt, und die Friesenbachbrücke, nur wenige 100 Meter weiter in Richtung Bamberg.
Präsident Reinhard Pirner: "Die Brücke auf Höhe des Betriebsareals der Firma Schwender wird erneuert. Mit der Plangenehmigung wird das Baurecht geschaffen werden, und wir brauchen hier keinen Privatgrund, es bewegt sich alles im öffentlich-rechtlichen Bereich.


Vollsperrung für ein bis zwei Jahre

Die Baumaßnahme soll mit einer Vollsperrung gebaut werden. Das heißt, die Kreisstraße muss in der Bauphase für ein bis zwei Jahre komplett gesperrt werden. Wir werden uns aber gemeinsam mit dem Markt Thurnau eine örtliche Umleitung überlegen und werden durch das Gewerbegebiet den Verkehr zur Anschlussstelle an der Autobahn führen. Ich glaube, das ist eine Art Win-Win-Situation, weil dann Teile dieses Gewerbegebietes auch schon vorweg befestigt werden. Wir hätten dann während der Sperrphase eine ortsnahe Umleitung, die auch Lkw-tauglich ist."
Beide Brückenbauwerke an der Kreisstraße und am "Friesenbach" stehen in der Bau- und Unterhaltslast der Autobahndirektion. Eingebunden wird auch der Geh- und Radweg am "Friesenbach", so dass keine zusätzlichen Kosten auf den Markt Thurnau oder den Landkreis Kulmbach zukommen.
Allein die Friesenbachbrücke hat eine Spannweite von 110 Metern. Noch im nächsten Monat wird die Plangenehmigung beantragt, der Bau ist für 2018 vorgesehen. Was die Baukosten angeht, so schätzt Thomas Pfeifer diese auf rund acht Millionen Euro. Die Kosten für die Friesenbachbrücke werden bei 5,5 Millionen Euro liegen und für die Kreisstraßenbrücke bei 2,5 Millionen Euro.
Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) sah die bevorstehende Brückensanierung als sehr vorteilhaft für den Markt Thurnau an, denn die beabsichtigte Behelfsumfahrt führt mitten durch das geplante Gewerbegebiet und die Autobahndirektion Nordbayern würde dabei auch teilweise den Unterbau herstellen: "Das ist für uns auf jeden Fall sehr positiv, ein Glücksfall."
Pirner ging noch auf den Hangrutsch an der A 70 von Thurnau in Richtung Rotmaintal ein. Die Frage sei, wie der Hang saniert werden kann, die Rede sei hier von 20 Millionen Euro an Kosten. Die Alternative dazu sei, die Autobahn in diesem Teilbereich in nördlicher Richtung zu verlegen, um aus dem Rutschbereich des Hanges zu kommen. Dies sei kostengünstiger und wirtschaftlicher, als den Hang zu sichern.