Amtsgericht Kulmbach: Verhandlung gegen Exhibitionisten vertagt
Autor: Andreas Schmitt
Kulmbach, Freitag, 06. Oktober 2017
Die Verhandlung gegen einen potenziellen Exhibitionisten wurde am Kulmbacher Amtsgericht am Donnerstag vertagt. Es müssen weitere Zeugen gehört werden.
"Mein Mandant bestreitet die Tat und möchte keine weiteren Angaben machen", sagte der Rechtsanwalt des Angeklagten am Donnerstag im Amtsgericht Kulmbach. Verhandelt wurde gegen einen 67-Jährigen, dem zwei exhibitionistische Handlungen im Juli 2016 im Bereich Pestalozzistraße/Alter Friedhof vorgeworfen werden.
Der Mann soll sich mit heruntergezogener Hose im Gebüsch versteckt haben, um in dem Bereich, in dem sich sowohl eine Bushaltestelle, die von Schülern benutzt wird, eine Grundschule, ein Gymnasium und die Musikschule befinden, auf Passanten zu warten. Als ein junges Mädchen vorbei kam, soll er mit seinem nackten Glied gerasselt haben, so dass die Schülerin auf ihn aufmerksam wurde. Anschließend urinierte und schüttelte er sein Glied und belästigte dadurch das Mädchen.
Um dem Mann, der wegen ähnlicher Taten an gleicher Stelle bereits unter Bewährung steht, die Straftaten nachzuweisen, sollen der ermittelnde Polizeibeamte und die Bewährungshelferin des Angeklagten vor Gericht aussagen. Beide konnten beim Fortsetzungstermin der Verhandlung am Donnerstag jedoch nicht anwesend, weshalb sich die Verantwortlichen nach einem Rechtsgespräch zwischen Staatsanwalt, Richterin und Verteidiger dazu entschlossen, den Prozess zu vertagen.
"Bevor das Mädchen aussagen muss, will ich erst alle anderen Optionen ausgenutzt haben", begründete dies Richterin Sieglinde Tettmann, die in Richtung des Angeklagten ergänzte. "Bis zum nächsten Termin können Sie auch noch einmal darüber nachdenken, ob sie nicht doch aussagen wollen."