Amnesty Kulmbach hat einen neuen Sprecher. Der organisiert am Montag eine Kundgebung für die "Seebrücke" mit.
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 28. Sept. 2018
Peter Hennings hat das Amt des Sprechers bei Amnesty International Kulmbach niedergelegt. Sein Nachfolger ist Hans Georg Friedmann.
Es muss ein riesiger Stein gewesen sein, der Peter Hennings da vor kurzem vom Herzen gefallen ist. Seine Erleichterung jedenfalls ist unübersehbar.
Zehn Jahre lang hat der mittlerweile 86-Jährige als Sprecher der Kulmbacher Aktionsgruppe die Anliegen von Amnesty International vertreten, hat einige Krisen der Gruppe miterlebt und im Jahr 2008 die Auflösung gerade noch verhindern können.
Rücktritt vor zwei Wochen
Nun will er aufhören, aus Altersgründen und mit Rücksicht auf seine Gesundheit. Vor kurzem hat er bei einem Treffen der Gruppe seinen Rücktritt erklärt.
Ein Nachfolger war da schon gefunden: Hans Georg Friedmann, 37 Jahre alt, von Beruf Informatiker. Friedmann ist noch relativ neu in der Amnesty-Gruppe. Im Februar 2017 ist er offiziell beigetreten. Kontakt zu Amnesty hatte er vorher schon. Bei einer Veranstaltung der Firma Raps, bei der er arbeitet, sei er auf die Arbeit der Menschenrechtsorganisation aufmerksam geworden und auch zu einem Treffen eingeladen worden, berichtet er. "Ich bin dort gut aufgenommen worden", erinnert er sich.
Als neuer Gruppensprecher hat er gleich die erste Aktion mit auf den Weg gebracht. Am Montag findet in Kulmbach eine Kundgebung statt, mit der auf die Arbeit der Initiative "Seebrücke - Schafft sichere Häfen" aufmerksam gemacht werden soll. Drei Organisationen tun sich dabei zusammen (siehe Infobox unten).
Sie wenden sich gegen die politische Abschottung Europas. Viele Länder lassen mittlerweile keine Schiffe mehr in ihren Häfen anlegen, die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet haben. Die Bewegung war im Sommer 2018 spontan entstanden, nachdem das Rettungsschiff "Lifeline" mit 234 geretteten Menschen an Bord tagelang am Einlaufen in einen Hafen gehindert worden war. Der Kapitän des Schiffes wurde später vor Gericht gestellt.
"Die Kriminalisierung der Seenotrettung muss beendet werden!" heißt es in dem Aufruf zur Kundgebung. "Wir wollen keine Festung Europa, wir wollen keine Abschottung Deutschlands.