Alles ist geklärt beim Turnhallenbau in Stadtsteinach
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Freitag, 13. November 2015
Bürgermeister Roland Wolfrum konnte den Stadtsteinachern versichern, dass im Frühjahr die Errichtung der Turnhalle hinter dem Schulkomplex startet. Der Plan ist endgültig.
"In den nächsten zwei Jahren wird eine Turnhalle entstehen," versprach Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) in der Bürgerversammlung vor einem Jahr. Den endgültigen Plan stellte er jetzt in der Bürgerversammlung vor. Ab Februar soll das Gelände hinter dem Schulkomplex vorbereitet werden. Und im April/Mai wird die Bodenplatte gegossen. In einem Jahr soll die Halle fertig sein.
Die alte Schulturnhalle bleibt bis dahin in Betrieb und wird erst dann abgerissen, wenn die neue steht. Andernfalls würde der Sportbetrieb in Stadtsteinach ein ganzes Jahr lang brach liegen. Denn die Halle sei von Montag bis Freitag durch die Schule und durch Vereine ständig belegt, sagte Bürgermeister Wolfrum.
In die Stadthalle auszuweichen gehe nicht, denn auch diese sei von Montag bis Donnerstag voll ausgelastet.
Zufrieden mit der Förderung durch den Freistaat
2,35 Millionen Euro wird das Projekt kosten, zum größten Teil durch Zuschüsse finanziert. Überhaupt sei die Förderung derzeit gut, lobte Bürgermeister Wolfrum (SPD) den Freistaat, "sodass wir damit auch etwas anfangen können." So plane man jetzt auch die Generalsanierung der Schule, die wohl mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen werde.Die Schule sei zwar auf mehr Schüler ausgelegt, dennoch wolle man sie als Standortfaktor erhalten. Immerhin blieben die Schülerzahlen (derzeit 126 Grund- und 131 Mittelschüler) gleich und sänken nicht wie in anderen Kommunen. Ebenso stabil sei die Einwohnerzahl in Stadtsteinach: zurzeit 3227 Personen, davon 40 Flüchtlinge, die im Rahmen der dezentralen Unterbringung des Landkreises nun in Stadtsteinach leben.
Eine ganze Schulklasse
Dieses System der Verteilung von Asylbewerbern an mehreren Orten im Landkreis hält Roland Wolfrum für gut. Und er deutete einen positiven Aspekt des Zuzuges an: "Seit Schuljahresbeginn im September wurden zusätzlich 25 Flüchtlingskinder zum Unterricht angemeldet. Das entspricht einer ganzen Schulklasse und ist ein Mosaikstein zum Erhalt der Schule in Stadtsteinach", meinte Wolfrum.Roland Wolfrum listete weitere positive Daten aus der Stadt auf: Der Schuldenstand, vor drei Jahren noch 6,5 Millionen Euro, wird um zwei Millionen im kommenden Jahr sinken. Des Weiteren sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze seit 2011 um 19 Prozent gestiegen - allein im vergangenen Jahr um 95 (auf 841). 70 Prozent der insgesamt 378 neuen Arbeitsplätze im gesamten Landkreis seien in Himmelkron (Gewerbegebiet an der Autobahn) geschaffen worden, 25 Prozent in Stadtsteinach, "der kümmerliche Rest in Kulmbach." Hier sieht Wolfrum einen Vorteil in der Vielzahl von kleineren Gewerben im Stadtgebiet, die bei guter Auftragslage zusätzliche Arbeitskräfte dauerhaft einstellten, dies gelte vor allem fürs Baugewerbe.
Für Privathaushalte und zur Standortsicherung für das Gewerbe werde auch das Internet demnächst ausgebaut, der Vertrag hierfür werde in zwei Wochen abgeschlossen, kündigte Wolfrum an.
Gewerbesteuer sprudelt
Die gute Wirtschaftslage mache sich auch bei den Stadtfinanzen bemerkbar.
Mit 900.000 Euro Gewerbesteuer werde die Stadt den bisher höchsten Satz einnehmen. Dennoch habe man seit 2013 sparsam gewirtschaftet, versicherte Wolfrum. Nach den großen Investitionen 2012 in den Hochwasserschutz und das Feuerwehrhaus sei man kleinere Maßnahmen angegangen, die zudem zu einem Großteil vom Bauhof, also in Eigenleistung, und auch ehrenamtlich bewerkstelligt wurden.Wolfrum blickte in die Zukunft, wo er wieder große Investitionen sah. Neben dem Schulhaus müsse sich die Stadt um das verseuchte ATS-Gelände kümmern. Wolfrum: "Das haben wir bis jetzt ausgesessen, bis sich bessere Zuschussmöglichkeiten eröffnen. Die gebe es möglicherweise im Rahmen der Städtebauförderung. Weitere Investitionen stünden in absehbarer Zeit für das Freibad an, den teuersten Energieverbraucher der Stadt. Auch die Stadthalle soll energiesparender umgerüstet werden. Dazu sei die Stadt mit der Energieagentur Nordbayern in Kulmbach bereits konkret in Kontakt.
Über günstige Finanzierungs- sowie Zuschussmöglichkeiten informierte zu Beginn der Bürgerversammlung Jürgen Ram ming von der Energieagentur. Es gebe staatlich geförderte Programme und günstige Kredite sowie Tilgungszuschüsse für Kommunen, aber auch für Privathaushalte. "Energetisch sanieren, energieeffizient bauen, Heizung erneuern, erneuerbare Energien nutzen, Strom und Heizenergie sparen" waren die Stichworte, zu denen Ramming die umfangreichen Möglichkeiten darstellte. Natürlich sei eine individuelle Beratung möglich. Hierzu gebe es eine Hotline (09221/823918) zur Energieagentur Nordbayern. Die Beratung sei umfassend und kostenlos, sagte Jürgen Ramming.
"Mehr als in Kulmbach"
34 Bürger einschließlich Stadträten besuchten die Versammlung.
"Mehr als in Kulmbach", so eine neckische Bemerkung vom Stadtratstisch. Beschwerden aus der Reihe der Zuhörer gab es dieses Jahr nicht. Zum Dauerbrenner Umgehungsstraße verwies Roland Wolfrum wiederum darauf, dass dies eine Maßnahme des Bundes sei, mit der die Stadt direkt nichts zu tun habe. Von der Bezirksregierung sei zu erfahren gewesen, dass das Planfeststellungsverfahren 2016 abgeschlossen werde. "Wann konkret gebaut wird, wissen wir nicht", sagte Wolfrum.
Wegen der notwendigen Sanierung der Stadtmauer habe die Stadt bereits mit dem Denkmalschutzamt verhandelt und eine einvernehmliche Lösung erzielt. Das Bauprojekt werde aber so schnell nicht beginnen. Eine Gefahr bestünde jedoch nicht, wurde ausdrücklich versichert.