Druckartikel: Alle schauen auf eine Zahl

Alle schauen auf eine Zahl


Autor: Christine Fischer

Kulmbach, Montag, 08. März 2021

Es ist zum Verrücktwerden mit diesem vermaledeiten Inzidenzwert!
Quellen: Landratsämter, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Robert-Koch-Institut, DIVI-Intensivregister


Während anderswo schon wieder ganz langsam ein halbwegs normaler Alltag anlaufen kann, haben wir im Landkreis Zahlen, die jenseits von Gut und Böse sind und die jegliche Öffnung - seien es Schulen oder Einzelhandel - in weite Ferne rücken lassen. Woher kommen die praktisch täglichen Neuinfektionen bloß, was machen wir falsch, fragt sich so mancher bei der täglichen, entmutigenden Lektüre der Statistik.

Soll ich Ihnen sagen, was ich denke? Wir machen überhaupt nichts falsch! Jedenfalls nicht mehr als andere vielleicht auch. Wir haben einfach nur Pech! Wenn man das vergangene Jahr nämlich einmal Revue passieren lässt, dann sieht man, dass die Corona-Zahlen in Kulmbach Achterbahn fahren. Mal waren wir deutlich unter dem Landesdurchschnitt, dann wieder erheblich drüber.

Ende November zum Beispiel, vor nicht einmal vier Monaten also, machte unser Landkreis als das gallische Dorf mit der niedrigsten Inzidenz in ganz Bayern Schlagzeilen. Und nun sind wir bundesweit unter den Top drei mit den meisten Fällen. Dazwischen: ein einziges Auf und Ab.

Ein Hotspot reicht schon, um einen Flächenbrand zu verursachen - zumal, wenn wie jetzt mutierte Viren im Spiel sind. Dazu kommt unsere relative Nähe zum aktuellen Superspreader Tschechien und womöglich auch der Umstand, dass im Landkreis einfach viel getestet wird (logisch: wer nicht testet, hat auch keine positiven Fälle).

Dieses Schicksal wird auch andere Kommunen (wieder) ereilen, da bin ich mir sicher. Denn derartige lokale Wellenbewegungen konnte man das ganze letzte Jahr schon beobachten. Und dann ist der Corona-Sturm bei uns vielleicht schon durchgezogen.

Bis dahin gilt umso mehr: Bitte Maske auf und Abstand halten!