Adelheid Ramming bekommt Verdienstkreuz
Autor: Jürgen Gärtner
Schmeilsdorf bei Kulmbach, Dienstag, 12. Februar 2013
Die Schmeilsdorferin erhielt für die aufopfernde Pflege ihres Mannes die hohe Auszeichnung von Staatssekretärin Melanie Huml verliehen. Adelheid Ramming erzählt, warum sie die erste Einladung von Ministerin Christine Haderthauer abgelehnt hat.
Ehrungen sind eigentlich nicht ihr Ding. "Entweder ich mache meine Arbeit - oder nicht", sagt Adelheid Ramming. Dafür eine Auszeichnung zu erhalten, das kommt ihr nicht in den Sinn. Umso überraschter war sie, als sie kürzlich ein Schreiben aus München erhielt.
Absender war das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Der Brief enthielt eine Einladung von Ministerin Christine Haderthauer in die Landeshauptstadt mit der Mitteilung, dass Adelheid Ramming das Verdienstkreuz am Bande des Verdienst-ordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten sollte.
"Damit habe ich nie gerechnet", erklärt die Schmeilsdorferin. Und sagte den Termin ab. "Ich fahre doch nicht im Winter nach München", ist ihre knochentrockene Begründung. Der Termin wurde verlegt - in die Räume der Regierung von Oberfranken in Bayreuth.
Die Auszeichnung dort nahm Staatssekretärin Melanie Huml vor.
Viel Kraft und Zeit nötig
In ihrer Laudatio erläuterte Huml die Hintergründe der Ehrung. So pflege und betreue Adelheid Ramming in aufopfernder Weise seit 1980 ihren schwerbehinderten Ehemann, der seit einem Unfall längschnittsgelähmt und deshalb auf Unterstützung und den Rollstuhl angewiesen ist.
"Er bedarf bei allen Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens der umfassenden Hilfe seiner Frau. Diese Aufgabe erfordert viel Kraft und hohen Zeitaufwand, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Adelheid Ramming auch noch ihren Beruf als Bankkauffrau ausübt und sich seit 18 Jahre ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagiert", betonte Huml.
Diese aufopfernde und liebevolle Pflege, die sie seit mehr als drei Jahrzehnten leiste, sei nur unter Zurückstellung und Aufgabe eigener Interessen möglich. "Adelheid Ramming hat sich durch ihren selbstlosen, beispielgebenden, weit über das Normalmaß hinausgehenden Einsatz bei der Pflege ihres Mannes auszeichnungswürdige Verdienste erworben", sagte Huml bei der Überreichung des Ordens.
Um zu erfahren, wie sie überhaupt zu der Ehre gekommen ist, musste Adelheid Ramming etwas nachforschen. "Ich habe rausgekriegt, dass mich die CSU Mainleus vorgeschlagen hat." Kein Wunder also, dass dann auch stellvertretender Bürgermeister Robert Bosch (CSU) neben Gemeindeoberhaupt Dieter Adam und Landrat Klaus Peter Söllner an der Feierstunde teilnahmen.
Orden "liegt mehr im Schub"
Selbst wenn das Bundesverdienstkreuz "mehr im Schub liegt", so hat sich Adelheid Ramming, die von 1990 bis 2008 im Mainleuser Gemeinderat saß und zwölf Jahre als Fraktionsvorsitzende tätig war, dann doch über die hohe Anerkennung gefreut.
Zu offiziellen Anlässen und "Parteisachen" will sie den Orden heraussuchen und tragen. Oder besser, die kleine, unauffälligere Schleife, die der Schmuckschatulle beilag und den Orden symbolisiert.
Wie gesagt, Auszeichnungen sind eigentlich nicht ihr Ding...