Abitur am Caspar-Vischer-Gymnasium: Ein außergewöhnlicher Jahrgang
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Sonntag, 30. Juni 2019
Gleich drei Abiturienten schafften am Caspar-Vischer-Gymnasium die Traumnote 1,0.
Gleich drei Abiturienten schafften am Caspar-Vischer-Gymnasium die Traumnote 1,0: Sarah Oberkofler, Jule Spindler und Georg Stumpf, der sogar den Rekord der "Biggest Wave ever surfed" am CVG aufgestellt hat. Rechnet man seine unglaubliche Gesamtpunktzahl von 887 - es fehlten also nur 13 Punkte auf die maximal erreichbare Punktzahl von 900 - auf einen Dezimalschnitt um, so würde das der Note 0,74 entsprechen.
Für ihre exzellente Seminararbeit auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet, "Tornados in Europa", erhielt Sarah Oberkofler von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den 2. Preis, der mit 400 Euro dotiert ist.
Damit noch nicht genug: Weitere 25 Abiturienten hatten eine 1 vor dem Komma. Sowohl Schulleiterin und Oberstudiendirektorin Ulrike Endres als auch Oberstufenkoordinator Erhard Körber sprachen deshalb bei der Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2019 am Freitag in der Dr.-Erich-Stammberger-Halle völlig zu Recht von einem außergewöhnlichen Jahrgang.
Und das passte auch zu dem Jahrgang: Für die musikalische Umrahmung der Abifeier wurde selbst gesorgt: Die Abiturientinnen Franziska Sittig am Flügel und Luise Heckel an der Trompete sowie der Abi-Chor gestalteten das Programm. Schulleiterin Ulrike Endres bezeichnete die Abifeier als einen Höhepunkt für die Schule und für die ganze Schulfamilie in jedem Schuljahr. Der Schulabschluss sei ein Ereignis für die ganze Region Kulmbach. Und an die frisch gebackenen Abiturienten gewandt, sagte sie: "Ihr könnt stolz sein auf das, was ihr erreicht habt. Wir sind stolz auf euch, wir freuen uns darüber, was jeder einzelne von euch geschafft hat."
Die Schulleiterin ging dann auch auf das Motto der Abiturienten ein: "Abikini - knapp, aber passt schon!" Das klang für Ulrike Endres nach "Hauptsache bestanden": "Wenn man die Abiturergebnisse anschaut, ist man allerdings geneigt, dieses Motto doch eher als massive Tiefstapelei, quasi als Tarnung für die eigenen Ambitionen und Anstrengungen zu sehen - auch wenn einige von euch - freiwillig oder unfreiwillig - das Adjektiv "knapp" zunächst recht wörtlich genommen und es auf der Zielgerade nochmals spannend gemacht haben. Aber die Leistungen in all den Prüfungen, die guten Ergebnisse unterm Strich kommen nicht von allein."
Von wegen knapper Bikini, da war nach Ansicht von Schulleiterin Endres schon eher ein Ganzkörperanzug für den vollen Einsatz notwendig: "Die Resultate zeigen, dass ihr durchaus bereit wart, euch anzustrengen, euren Teil an Verantwortung dafür zu übernehmen, wie ihr in den Prüfungen abschneidet. Und Verantwortung übernehmen, das ist etwas, was euch euer Leben lang begleiten wird."
Neben der Verantwortung ist aber auch die Fähigkeit notwendig, sich ein Urteil zu bilden: "Ich bin mir sicher, dass ihr eure Urteilsfähigkeit über die Schuljahre entwickelt habt. Ich denke und hoffe, ihr habt die Erfahrung am CVG gemacht, dass Lehrer nicht nur Stoffvermittler waren, sondern es auch als ihre Verantwortung gesehen haben, Denkanstöße zu geben, das Denken zu lehren, euer Urteilsvermögen, euer Verantwortungsbewusstsein und auch euren Widerspruchsgeist zu wecken. Damit ihr euch mit den Dingen auseinandersetzt und Argumente kritisch hinterfragt, bevor ihr euch eine Meinung bildet." Es fehle aber noch ein weiterer, wichtiger Schritt, und hier verwies die Schulleiterin auf ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: "Es ist nicht genug, zu wissen - man muss es auch anwenden Es ist nicht genug, zu wollen - man muss es auch tun." Und für dieses Tun bot die Schule Spielräume, individuelle Möglichkeiten für jeden, Verantwortung auszuprobieren, zu übernehmen.