Druckartikel: "Abbafever" rockt die Plassenburg

"Abbafever" rockt die Plassenburg


Autor: Stephan-Herbert Fuchs

Kulmbach, Mittwoch, 12. Juli 2017

Die Coverband "Abbafever" brachte am Dienstagabend die schwedische Kultband auf die Plassenburg. Ein gelungener Auftakt der Open-Air-Reihe im Schönen Hof.
Abbafever rockte zum Auftakt der Open-Airs die Plassenburg. Fotos: Stephan Herbert Fuchs


Mit Songs wie "Mamma Mia", Dancing Queen" oder "Super Trouper" haben Agnetha, Anni-Frid, Benny und Björn als Kultband Abba weltweit die Charts erobert. Zum Auftakt der Plassenburg-Open-Airs 2017 ließ die Hamburger Formation "Abbafever" vier Jahre nach ihrem letzten Auftritt in Kulmbach am Dienstagabend die Kultsongs der 70er Jahre wieder lebendig werden.
180 Millionen verkaufte Platten und 21 Top-Ten-Hits allein in Deutschland: in den rund zehn Jahren ihres Bestehens hat Abba alle Rekorde gebrochen, vergleichbar allenfalls noch mit den Beatles oder mit Elvis Presley. Genauso wie bei den Beatles und bei Elvis der Fankult ungebrochen ist, war auch Abba eigentlich nie richtig weg. Seit mittlerweile über 15 Jahren hat "Abbafever" in wechselnden Besetzungen das Erbe dieser einzigartigen Formation angetreten. Mit mehr als 100 Konzerten pro Jahr im In- und Ausland entwickelte sich die Show der sieben Hamburger vom Geheimtipp zur absoluten Nr. 1 der Abba-Tribute-Shows.


Mittanzen war angesagt

So etwa muss es gewesen sein: ein Live-Konzert des legendären Pop-Quartetts. Über zweieinhalb Stunden lang interpretierte "Abbafever" fast alle großen Hits der vier Schweden gekonnt, perfekt und vor allem so mitreißend, dass es schon nach wenigen Minuten keinen mehr auf seinem Sitz hielt. Mitmachen, Mitsingen und Mittanzen sind angesagt, und schon ist die Lebensfreude aus den 70ern wieder zurück. Stundenlang hätte es noch so weitergehen können, das Abba-Repertoire hätte das hergegeben und langweilig ist keine einzige der Nummern.
Große Titel wie "Gimme, Gimme, Gimme" oder "Money, Money, Money" gab "Abbafever" zum Besten und führte die Zuhörer auf eine kleine Zeitreise. Emotional, rockig und poppig, auch das grelle Bühnenbild und die an Abba angelehnten Disko-Outfits der Akteure sollte so richtig zum Flair passen. Nette Einfälle hatten die Musiker auch: da erklangen seltene Titel wie "Nina Pretty Ballerina", späte Nummern wie "One of us", da gab es leuchtend bunte Disko-Stäbchen für alle, und kaum war der letzte Ton von "Thank you for the music" verklungen, schrieb die Band sogar noch Autogramme.
Hinter "Abbafever stecken die beiden Sängerinnen Anja Bublitz als Agnetha und, neu, Isobel Davies als Anni-Frid. Stimmlich nah am Vorbild können die beiden gut mit den Originalen mithalten. Doch darauf kommt es eigentlich gar nicht so an, denn die beiden interpretieren die zeitlosen Abba-Songs wie "Eagle", "S.O.S." oder "Does your mother know" musikalisch perfekt und mit mitreißender Energie. Man sieht der Band an, dass ihr der Auftritt Spaß macht und man merkt die Spielfreude auf der Bühne.
Ergänzt werden die beiden Frontfrauen von einer fünfköpfigen Band mit Keyboarderin Merih Aktoprak, den Gitarristen Johannes Beetz, der tatsächlich aus Kronach stammt, und Axel Roesler, dem Drummer Rainer Brockmann sowie den Bassisten Heiko Behrendt. Natürlich sind alle wahre Könner auf ihren Instrumenten. Sie alle waren bereits in den verschiedensten Formationen aktiv und haben sich mittlerweile komplett mit dieser Musik identifiziert. Freilich, eigene Interpretationen der Abba-Songs gibt es kaum, "Abbafever" ist eine reine Cover-Band, deren Ziel es ist, möglichst nah am Original zu sein, und das sind sie allemal.