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A70-Erneuerung: Baumfällungen bei Harsdorf


Autor: Jürgen Gärtner

Harsdorf, Freitag, 09. November 2012

Die Autobahn wird grundlegend erneuert und erweitert. Dazu laufen derzeit umfangreiche Rodungsarbeiten. Im kommenden Jahr wird die Fahrbahn in Angriff genommen.
An der Autobahn zwischen der Anschlussstelle Neudrossenfeld und dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach laufen umfangreiche Rodungsarbeiten. Im Hintergrund ist die eingerüstete Harsdorfer Kirche zu sehen.  Fotos: Jürgen Gärtner


22.000 Autos und Lastwagen fahren jeden Tag an den Arbeitern der Firma Herbst aus Marktheidenfeld vorbei. Die drei Männer hantieren mit Kettensägen und Schleppseilen. Ihr Job: Die Bäume und Sträucher entlang der A70 zwischen der Anschlussstelle Neudrossenfeld und dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach zu roden. Damit im nächsten Jahr die Erneuerung der Autobahn ohne Verzögerung beginnen kann.

Landschaftgärtnermeister Peter Krause von der Autobahndirektion Nordbayern hat ein Auge darauf, dass alles nach Plan verläuft. "Das Holz wird energetisch verwertet, als Brennholz verkauft oder zu Hackschnitzel verarbeitet", erklärt er.

Etwa acht Hektar beträgt die Fläche, auf der entlang der A70 die Rodung stattfindet. Bis Ende Februar müssen die Arbeiten abgeschlossen sein - wegen der Brutzeit der Vögel.

Die Spuren der Autobahn sind derzeit nur zwischen 8,50 und neun Metern breit.

Nach der Erneuerung werden es inklusive des Standstreifens 11,50 Meter sein. Der 7,6 Kilometer lange A70-Abschnitt werde aber nicht nur breiter, sondern grundlegend erneuert, ergänzt Bauoberrat Michael Probst, ebenfalls von der Autobahndirektion. Denn die Strecke, die in Teilen noch vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden ist, sei fix und fertig, bringt es Probst auf den Punkt.

Im März 2013 geht es richtig los. Dann wird die Nordfahrbahn in Richtung Bamberg inklusive der Brücken gebaut. Bis November soll diese Seite dann fertig sein - wegen des Winterdienstes. Die Autos und Lastwagen werden in der Zeit auf die Gegenspur geleitet.

"Das ist gerade noch zu schaffen", sagt Probst mit Blick auf die 22.000 Fahrzeuge am Tag. Um im Ernstfall die Behinderungen möglichst gering zu halten, seien schon Buchten und Notausfahrten angelegt worden.
2014 ist die Südfahrbahn an der Reihe. "Das wird etwas einfacher, weil wir dann die ausgebaute, breitere Nordspur nutzen können." 2015 sollen nur noch Restarbeiten erledigt werden, beispielsweise Bepflanzungen. Insgesamt investiert der Bund in die Baumaßnahme 45 Millionen Euro.

Neben den Baumfällungen gibt es noch andere Maßnahmen, die schon im Vorfeld der Großbaustelle erledigt wurden. Zum Beispiel den Bau von Brücken.

Mit der Autobahnerneuerung wird zugleich der Hochwasserschutz verbessert. Das geschieht durch ein Regenrückhaltebecken der Gemeinde, für das die Autobahntrasse als Staumauer dient. Unter der Autobahn gebe es für den Haselbach einen Durchlass, der bei Hochwasser mit Schiebern verriegelt werden kann. Hier laufen die Arbeiten bereits auf Hochtouren.

Ferner wird das Glasfaserkabel, das zur intelligenten Verkehrssteuerung, der Überwachung der Tunnel und für die Notrufsäulen verwendet wird, ausgegraben und abgesichert. "Sonst würden wir das bei den Arbeiten dauernd erwischen", erklärt Michael Probst weiter.

Wenn es 2013 richtig losgehe mit der Autobahn-Erneuerung, dann werde das eine echte Großbaustelle mit acht Brückenbauten, kündigt der Fachmann heute schon an.