87 Mann "löschen" die Spinnerei
Autor: Sonny Adam
Mainleus, Sonntag, 20. Sept. 2015
Vor dem Hallenfest mussten die Feuerwehren aus Mainleus und Umgebung am Sonntagvormittag erst einmal Höchstleistungen erbringen. Sie wurden zu einem "Brand" in der alten Spinnerei gerufen.
Es war punkt 9 Uhr: Der Feueralarm sorgte für Aufmerksamkeit. Aus dem ganzen Ort liefen Schaulustige zusammen, Bürgermeister Dieter Adam wartete schon vor der alten Spinnerei. Denn längst war durchgesickert, dass auch in diesem Jahr zum Auftakt des Hallenfestes der Feuerwehr Mainleus eine große Schauübung stattfinden soll.
"Der Konsum brennt!" Einsatzleiter Michael Ködel musste nicht viele Worte machen. Da es sich um einen Brandfall am Wochenende handelte, ging man davon aus, dass keine Personen im Gebäude sind. "Ein Anwohner hat das Feuer gemeldet", erklärte der Einsatzleiter das Szenario.
In Windeseile war die Feuerwehr Mainleus zur Stelle, nur wenige Minuten später trafen auch die Löschgruppen aus Rothwind, Schmeilsdorf, Schwarzach, Buchau, Pross, Wernstein und Veitlahm ein.
Die Floriansjünger gingen strategisch vor. Sie riegelten die Zufahrtsstraße zur alten Spinnerei von beiden Seiten ab, so dass nur die Feuerwehrfahrzeuge passieren konnten. Und die parkten so, dass sich die Aktiven gegenseitig nicht in der Arbeit behinderten. Einweisung und Positionierung klappten vorbildlich.
"Das passiert"
Innerhalb weniger Minuten waren die ersten Feuerwehrleute bereits so weit, dass sie die Wasserversorgung aufbauen konnten. "Wir wollten zwei Förderstrecken aufbauen", erklärte stellvertretender Kommandant und Einsatzleiter Michael Ködel. Die ersten Männer koppelten die Schläuche schon an. Doch da schlich sich eine Panne ein - es spritzte nach allen Seiten. "Das macht aber nichts, das passiert", kommentierte Ködel das kleine Malheur.Innerhalb weniger Sekunden war die Sache auch behoben, die Schläuche waren ordnungsgemäß aneinandergekoppelt.
"Die Förderstrecke ist 360 Meter lang", erläuterte der Einsatzleiter, während immer mehr Feuerwehrleute eintrafen. Während die ersten Einsatzkräfte bereits Wasser auf das "in Vollbrand" stehende Konsumgebäude spritzten, bauten die später hinzugekommenen Aktiven noch die zweite Förderstrecke auf. Und die stand ebenfalls nach wenigen Minuten. Aus 14 C-Rohren kämpften die Wehren gegen die Flammen an.
"Ablauf hat wirklich gut geklappt"
"Der Ablauf hat wirklich gut geklappt, auch die Zeiten von der Alarmierung über die Fahrt zum Einsatzort bis hin zum Kommando ,Wasser marsch" waren sehr in Ordnung", betonte der Einsatzleiter bei der anschließenden Manöverkritik. Insgesamt waren 87 Aktive im Einsatz. Auch Jugendliche probten am Sonntag den Ernstfall.Gleich nach der Schauübung begann im Rahmen des Hallenfestes der Frühschoppen, wo die Männer mit Gerstensaft und "Blaugsudna" entschädigt wurden. Mittags tischte die Feuerwehr für Aktive und alle anderen hungrigen Besucher saure Brüh und Krenfleisch mit "grüna Kließ" auf. Und am Nachmittag hatten die Kinder auf einer großen Strohhüpfburg ihren Spaß.