Druckartikel: 55 000 Festmeter Holz im Landkreis Kulmbach vermarktet

55 000 Festmeter Holz im Landkreis Kulmbach vermarktet


Autor: Klaus-Peter Wulf

Hermes, Donnerstag, 08. Januar 2015

Die Waldbesitzervereinigung Kulmbach/Stadtsteinach hat gut gewirtschaftet und freut sich außerdem über einen Mitgliederzuwachs. Der Holzpreis ist stabil geblieben. Allerdings warnen die Verantwortlichen vor einem Schädling.
55 000 Festmeter Holz hat die Waldbesitzervereinigung Kulmbach-Stadtsteinach im vergangenen Jahr vermarktet. Geschäftsführer Theo Kaiser appellierte an die Mitglieder, ihre Bestände auch im kommenden Frühjahr auf Borkenkäferbefall zu überprüfen. Foto: Archiv


Mit 80 Personen war die Informations- und Fortbildungsveranstaltung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kulmbach-Stadtsteinach am Mittwochabend im Landgasthof Haueis in Hermes bestens besucht. Die Bandbreite der Themen reichte von der Holzernte bis zum freiwilligen Landtausch. Försterin Carmen Hombach freute sich über das riesige Interesse, zeige dies doch, dass die Selbsthilfeeinrichtung mit ihrem Angebot goldrichtig liege.
WBV-Geschäftsführer Theo Kaiser freute sich über die um weitere 23 Personen auf jetzt 1655 angewachsene Zahl der Mitglieder, die im Durchschnitt über eine Waldfläche von 6,79 Hektar verfügten. An Forstpflanzen habe die WBV im Vorjahr 95 500 vermittelt. Der Laubholzanteil, der eigentlich höher sein sollte, betrug nur rund 30 Prozent.

Vermarket wurde ein Holzeinschlag von rund 55 000 Festmeter, wofür sich Kaiser bedankte.

"Bestände kontrollieren"

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, denn auch im vergangenen Jahr wütete - vor allem im oberen Frankenwald - der Borkenkäfer. Der WBV-Geschäftsführer bat deshalb alle Waldbesitzer, auch im kommenden Frühjahr ihre Bestände zu kontrollieren.

Mit Blick auf den Holzpreis freute sich Theo Kaiser, dass bereits das vierte Jahre in Folge von den Sägewerken rund hundert Euro für den Festmeter Stammholz bezahlt worden sind. "Holz ist gefragt, deshalb nutzen Sie die Absatzmöglichkeit", so sein Appell. "Für Fixlängen gibt es bis zu 96 Euro pro Festmeter." Kaiser riet auch dazu, den Wald regelmäßig zu nutzen und mit der Naturverjüngung zu arbeiten. Die Kiefer bringe bis zu 77 Euro pro Festmeter, Paletten-Industrieholz 36 Euro und Nadel-Industrieholz 23 Euro. Der Experte bat zudem um die Nutzung der angebotenen Motorsägenkurse. Ratsam sei auch der Einsatz von Brennholz-Selbstwebern zur Waldpflege.

Maschineneinsatz gut vorbereiten

Ingo Krause gab den Waldbesitzern Tipps zum Auszeichnen bei der Holzernte und machte darauf aufmerksam, dass für eine beabsichtigte vollmechanische Ernte eine rechtzeitige und gründliche Vorbereitung im Bestand notwendig ist.

Jerrit Biewald ging auf einen möglichen Maschineneinsatz in der Jungwuchspflege ein. Gegebene Mittelgassen sollten übernommen und Pflegepfade angelegt werden. Bei den Rückegassen gelte es, diese stets parallel zur bereits vorhandenen Mittelgasse anzulegen. Biewald beschrieb die Jungwuchspflege anhand einer Projektfläche, dessen Ergebnis bei entsprechender Vorplanung wenigstens plus minus Null ausgehe.

Förster Steffen Auerswald machte deutlich, dass sich die bisherige Waldbauförderung wesentlich verändert hat. Es gebe jetzt feste Grundfördersätze bei der Erstaufforstung oder der Wiederaufforstung. Zudem würden Zulagen bei einem Baumartenwechsel vom Nadel- zum Laubholz von bis zu 20 Prozent gewährt. Finanzielle Anreize seien zudem für Wuchshilfen geschaffen worden, deren Förderung sich etwa kostenneutral auswirke.
Forstliche Beraterin Anja Mörtlbauer warf den Blick auf den freiwilligen Landtausch im Wald, der viele Möglichkeiten eröffne. Das dazu erforderliche Computerprogramm sollte bald anlaufen. Mörtlbauer erhoffte sich, dass sich bald eine Möglichkeit in der Region ergibt, um einen Projektfall auflegen zu können.

Försterin Carmen Hombach lud bereits jetzt zur Hauptversammlung der WBV am 27. Februar in der Steinachtalhalle nach Stadtsteinach ein.

Der Marktleugaster Bürgermeister Franz Uome freute sich in seinem Grußwort über das Informationstreffen in der Marktgemeinde. Mit Blick auf den Kommunalwald der Oberlandgemeinde lobte Uome die Unterstützung von Steffen Auerswald beim angestrebten Holzeinschlag.