31 WGU-Mitglieder fordern Neuwahlen
Autor: Alexander Müller
Untersteinach, Montag, 14. März 2016
31 Mitglieder der Wählergemeinschaft Untersteinach fordern nun eine Neuwahl des Vorstands.
"Wem der Führungsstil der WGU nicht gefällt, dem steht die Tür offen zum Austritt." - Dieser Satz von Vorsitzendem Philipp Simon Goletz in der Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag könnte sich als schwerwiegend erweisen. Helmut Bergmann und 30 weitere Mitglieder haben nun an ihn geschrieben und fordern, binnen vier Wochen "eine Mitgliederversammlung zwecks Neuwahl des Vorstands einzuberufen".
Als Gründe dafür führt Bergmann im Gespräch mit inFranken.de das Goletz-Zitat an - und die aus seiner Sicht gegebene Tatsache, dass Vorsitzender und Ehrenvorsitzender Alfred Vießmann "unsere WGU in zwei Gruppen aufgeteilt" haben. Sollten die betreffenden Mitglieder nun tatsächlich austreten, würde dies nach Ansicht Bergmanns und seiner Mitstreiter den Bestand der Wählergemeinschaft gefährden. Sein Fazit: "Das Vertrauen in diese Vorstandschaft ist nicht mehr vorhanden, weil sie sich nach Gutdünken ihre Gesetze selber zurechtschneidert."
Keine Antwort auf E-Mails
Helmut Bergmann ist über den Umgang in der Gruppierung, der er selbst seit eineinhalb Jahren angehört, frustriert und verärgert. Auf Mails antworte der Vorsitzende nicht - dies sei beispielsweise der Fall gewesen, als er darum gebeten habe, wegen der angekündigten Bürgerfragestunde im Gemeinderat nachzufassen, damit "die nicht wieder einschläft".Dass man auf Mails und Anfragen keine Antwort erhalte, moniert auch Tobias Eichner, der eigenen Angaben zufolge weiter WGU-Mitglied ist, obwohl öffentlich schon etwas anderes dargestellt worden sei. Bei ihm war es um den Antrag auf ein barrierefreies Rathaus gegangen. Zuerst habe er ihn im Auftrag der WGU mit erarbeitet - dann sei er der Fraktion zu scharf formuliert gewesen. Auf Nachfragen bei Vorsitzendem Philipp Simon Goletz habe er ausweichende oder gar keine Antworten erhalten. Als man sich dann entschieden habe, den Antrag selbst - und ohne WGU - einzureichen, habe die rasch einen eigenen Antrag gestellt. In Zusammenhang mit dieser Thematik habe er auch den Begriff "Kindergarten" verwendet.
Vorsitzender Philipp Simon Goletz erklärte am Montag, er wisse von dem Antrag der 31 Mitglieder auf Einberufung einer Versammlung. Er werde sich mit dem Vorstandsgremium zusammensetzen und darüber beraten. "Zu gegebener Zeit" werde man sich dann äußern.
Hintergrund für die Auseinandersetzungen in der WGU sind offensichtlich unterschiedliche Meinungen über deren Ausrichtung. Vorsitzender Goletz hatte in der Hauptversammlung am vergangenen Dienstag gesagt: "Die WGU war noch nie und ist keine Truppe, die ständig auf Oppositionskurs zu Leuten steht, die der WGU nicht auf Knopfdruck zujubeln." Und weiter hatte er erklärt: "Die WGU ist keine Vasallenarmee, die nur einem König oder einer Interessengruppe huldigen darf und soll".