30 Windräder im Landkreis Kulmbach
Autor: Stephan Tiroch
Kirchleus, Mittwoch, 04. März 2015
In der Anfangseuphorie nach Ausrufen der Energiewende sind einmal 200 Windkraftanlagen geplant gewesen.
Auch wenn es für die Kirchleuser Siedlung nur ein kleiner Trost ist: Auf der Kirchleuser Platte hätten 14 oder 15 Windräder gebaut werden sollen und nicht sieben, wie jetzt genehmigt. "Das ist immerhin ein Kompromiss", sagt Landrat Klaus Peter Söllner. "Bei der ursprünglichen Planung wäre Kirchleus umzingelt worden."
Seiner Einschätzung nach sind viele Kommunen bei Ausrufung der Energiewende "sehr euphorisch" an das Thema herangegangen, ohne eine Vielzahl von Problemen zu bedenken. "Heute ist die Einstellung der Windkraft gegenüber viel kritischer", erklärt er. "Wir haben immer dafür plädiert, mit Augenmaß vorzugehen."
"Wie Pilze aus dem Boden geschossen"
Der Landrat weiter: "Nach Fuku shima sind an allen Ecken des Landkreises Vorhabens träger wie Pilze aus dem Boden geschossen. Wenn alles realisiert worden wäre, hätten wir 200 Windkraftanlagen bekommen."
Durch die Regionalplanung besteht Söllner zufolge die Möglichkeit, die Windräder zu bündeln. Ansonsten hätte im Rahmen eines privilegierten Verfahrens "jeder auf jedem Hügel, wo es sich lohnt", eine Windkraft anlage beantragen können.
Umweltingenieur Hans-Dieter Vießmann vom Landratsamt geht davon aus, dass sich letztlich 30 Windräder im Landkreis drehen werden, "wenn alles genehmigt wird". Zum Vergleich führt er den Raum Hof an, wo 75 Anlagen bereits in Betrieb und insgesamt 127 angestrebt sind. Aufgrund der inzwischen geltenden 10H-Regelung ist laut Vießmann nicht mehr damit zu rechnen, dass weitere Windräder im Kreis Kulmbach kommen werden.