26 Millionen Euro neue Schulden: Das macht Mainleus mit dem Geld
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 21. April 2020
Der Markt Mainleus hat mit den Spinnstuben, der Spinnerei sowie weiteren Baumaßnahmen viel vor sich. Am Montag beschloss der Gemeinderat deshalb eine Kreditaufnahme in Höhe von 26,7 Millionen Euro.
Nur die Mainleuser SPD hatte Bedenken angesichts der großen und kostenintensiven Projekte und stimmte dem Haushalt 2020 nicht zu: Aufgrund der vielen Investitionen explodiert die Verschuldung des Marktes von 2,7 auf über 29 Millionen Euro.
Wegen der Corona-Krise fand die Mainleuser Gemeinderatssitzung in der Turnhalle der Schule statt - mit ausreichend Sicherheitsabstand. Und es war die letzte Zusammenkunft des Gremiums in dieser Zusammensetzung. Denn in nicht einmal zwei Wochen findet bereits die konstituierende Sitzung des neuen Rats statt.
Im Gegensatz zur SPD hatten die Vertreter der Fraktionen von CSU, FW und ABL gegen den Etat 2020 keine Einwände und gaben dem Zahlenwerk, das Kämmerer Sebastian Kolb vorgestellt hatte, grünes Licht (13:5 Stimmen).
Kolb hatte bei der Präsentation des Haushalts darauf hingewiesen, dass angesichts der hohen Investitionen (Zahlen siehe weiter unten) die freie Finanzspanne der Vergangenheit angehören wird. Auf der anderen Seite würden mit dem Geld Vermögenswerte geschaffen.
Bürgermeister Robert Bosch (CSU) erklärte, dass der Zeitpunkt richtig sei, Investitionen zu tätigen. "Investitionen bedeuten Arbeitsplätze. Sie geben Menschen eine Existenz, sie sichern Zukunft. Investitionen bedeuten die Verbesserung unserer Infrastruktur, sie bieten Standortsicherung."
Einen Schwerpunkt bilden laut Bosch die Kinderbetreuung und Bildung. Mit Investitionen in Straßen, Radwege und Dateninfrastruktur werte man den ländlichen Raum auf, die Ausgaben für Wasser und Kanal seien technisch notwendig und erhielten eine traumhafte Zuschussquote.
Mit der städtebaulichen Entwicklung werde versucht, Leerstände wiederzubeleben und Denkmäler wie die Spinnstube und die Spinnerei in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. "Der Haushaltsentwurf wird dem Auftrag gerecht, uns um das Wohl der Gemeinde zu kümmern. Ich kann deshalb nur an alle Ratsmitglieder appellieren, dem Zahlenwerk zuzustimmen", betonte Bosch.