25 Jahre Brauereimuseum in Kulmbach: Ein Extrasud zum Geburtstag
Autor: Ursula Prawitz
Kulmbach, Sonntag, 19. Mai 2019
Seit 25 Jahren besteht das Bayerische Brauereimuseum. Dafür wurde extra ein spezieller Sud angesetzt.
Den Internationalen Museumstag unter dem Motto nutzten die Museen im Kulmbacher Mönchshof, um die Einrichtung zu ehren, mit dem vor 25 Jahren alles begann: das bayerische Brauereimuseum. "Das Kulmbacher Bier ist nicht nur ein Getränk, sondern Kulturgut und Lebensgefühl", fasste die stellvertretende Landrätin Christina Flauder in ihrem Grußwort am Sonntagvormittag zusammen. Das Bayerische Brauereimuseum sei ein großer Gewinn für unsere Region.
Bürgermeister Ralf Hartnack ergänzte: "Es ist ein lebendiges Beispiel für Wissensvermittlung, die Spaß macht."
Zum Jubiläum hatte sich Braumeister Sebastian Hacker gemeinsam mit den Geschäftsführern der Museenlandschaft, Helga Metzel und Bernd Sauermann, etwas ganz Besonderes ausgedacht. "Sebastian Hacker und ich kamen auf die Idee, einen alten Hefestamm wiederzubeleben, um damit ein Jubiläumsbier zu brauen", erzählte Mathias Hutzler von der Technischen Universität München (TUM), Weihenstephan.
Seit mindestens 50 Jahren habe der gefriergetrocknete Hefestamm Nr. 159 in den Weihenstephaner Archiven gelagert, bis er vor kurzem im Forschungszentrum wieder aktiviert werden konnte. "Das gelingt nicht immer, die Chancen bei einer solchen Wiederbelebung stehen 50/50", sagte der Experte.
Die zugehörige Bierrezeptur aus den 50er-/60er-Jahren stammt vom renommierten Brauwissenschaftler Ludwig Narziß aus Freising, der die Patenschaft für den Jubiläumsbiersud übernommen hat.
Wie das Jubiläumsbier schmecken wird, weiß noch niemand so genau, es sei ein Überraschungspaket, denn es habe keine näheren Aufzeichnungen mehr gegeben. Der Hefstamm trage die Nummer 159 deswegen, weil nach dem Krieg die Bierhefesammlung in Weihenstephan mit der Nummer 1 begann", erklärte Hutzler.
Ludwig Narziß ist sich jedoch ziemlich sicher, dass am Ende ein typisches helles Kulmbacher Bier mit einer leichten Malz-, vielleicht sogar Karamellnote herauskommen wird, "im Antrunk sehr weich, mit einer abgerundeten Bittere".