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14 Stimmen entscheiden Wahl in Neudrossenfeld


Autor: Jürgen Gärtner

Neudrossenfeld, Sonntag, 30. März 2014

14 Stimmen waren es am Ende, die Harald Hübner (CSU) zum neuen Bürgermeister von Neudrossenfeld machten - nach einem Wahlkrimi, der bis zur letzten Minuten spannend blieb. Denn es war der letzte der beiden Briefwahlbezirke, der den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gab.
Der unterlegene Björn Sommerer (links) gratuliert im Rathaus dem neuen Bürgermeister Harald Hübner. (Fotos: Jürgen Gärtner)


1129 Stimmen konnte Hübner auf sich vereinen, 1115 sein Gegner Björn Sommerer von der Gruppierung "Für unsere Gemeinde" (FuG).

Es war ein Wechselbad der Gefühle für Harald Hübner, der Punkt 18 Uhr das Rathaus betrat, in Anzug und Krawatte von einer Familienfeier kam, das Jackett locker über der Schulter. Die Auszählung verfolgte er gebannt auf dem großen Monitor im Eingangsbereich des Rathauses.

Die beiden Kandidaten lagen stets Kopf an Kopf, einmal führte Hübner, dann wieder Sommerer. Die erste Meldung kam aus Pechgraben und deutete schon an, dass es spannend werden würde: 59 Wähler hatten ihr Kreuz bei Hübner gemacht, 56 bei Sommerer.

Um 18.20 Uhr war dann nur noch der alles entscheidende Briefwahlbezirk nicht ausgezählt. Bange Minuten, in denen es oft mucksmäuschenstill war.

Dann das befreiende Ergebnis: Harald Hübner ist Bürgermeister! Applaus von seinen Anhängern.

"Ich habe schon mit einem knappen Ergebnis gerechnet. Aber dass es so knapp wird ...", kommentierte ein sichtlich erleichterter Gewinner, der von Amtsinhaber Dieter Schaar (FW) gleich einen großen Blumenstrauß in die Hand gedrückt bekam. Aber letztlich sei es egal, ob man die Wahl mit 53,0 oder 50,3 Prozent für sich entscheide, sagte Hübner.

Er versicherte, allen Neudrossenfeldern ein guter Bürgermeister zu sein, auch denen, die sich offen gegen ihn ausgesprochen hatten, und dankte Björn Sommerer für einen fairen Wahlkampf.

In einer ersten Analyse begründete Hübner den knappen Ausgang der Wahl auch damit, dass Sommerer mit seiner neuen Gruppierung "auf einer gewissen Hypewelle geschwommen und in Neudrossenfeld kein Unbekannter ist".

Dass er der Unterlegene war, merkte man Björn Sommerer kaum an, als er zum Gratulieren ins Rathaus kam. "Wir werden im Schützenhaus feiern, das Ergebnis war knapper als gedacht", lautete sein erstes Resümee. Und: "Wir haben zwei große Parteien fast in die Knie gezwungen."

Sommerer: Nichts zu verlieren

Sommerer versicherte, mit dem Ergebnis gut zurecht zu kommen. "Ich hatte im Vorfeld ja nichts zu verlieren." Dass es nur 14 Stimmen waren, die die beiden trennten, sei letztlich egal. "Am Ende zählt das nackte Ergebnis. Man tritt ja an, um zu gewinnen", stellte Sommerer pragmatisch fest und versicherte, im Gemeinderat gut zusammenzuarbeiten.

Einen Anspruch auf das Amt des zweiten oder dritten Bürgermeisters erhob er nicht. "Den wählt der Gemeinderat. Aber der wird dabei schon auf die Ergebnisse schauen."

Froh darüber, dass Harald Hübner das Rennen um das Bürgermeisteramt gewonnen hatte, zeigte sich Amtsinhaber Dieter Schaar. Denn dessen Freie Wähler hatten die Kandidatur des CSU-Manns mit getragen.

Er könne nun sein Amt guten Gewissens übergeben, da Hübner schon 18 Jahre im Gemeinderat mitwirke und wohl nur kaum Einarbeitung benötigen werde. "Es sind einige wenige laufende Angelegenheiten zu besprechen, das wird kein Problem sein", so Schaar.