125 Jahre Feuerwehr Weidmes: Alles begann mit einem Brand
Autor: Klaus-Peter Wulf
Weidmes, Donnerstag, 17. Juli 2014
Fast auf den Tag genau vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr Weidmes gegründet. Das wird am Wochenende gefeiert.
Es war ein schlimmes Feuer im Jahr 1889, das zur Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Weidmes führte. Fast auf den Tag genau 125 Jahre nach der Gründung feiert die kleine, rührige Wehr am kommenden Wochende ihr großes Jubiläum.
Wagemutige Männer um Johann Hain und Ullrich Künzel haben die Feuerwehr Weidmes am 16. Juli 1889 aus der Taufe gehoben. Anlass war der Brand am 17. Mai 1889, als um 15.30 Uhr das Anwesen Leipold lichterloh in Flammen stand. Keiner wusste so recht, was man dagegen machen sollte. Mit Stroheimern, Butten und sonstigen wassertragenden Gerätschaften versuchte die Bevölkerung gemeinsam, dem Feuer Herr zu werden. Man versuchte alles, aber die Mühe war sinnlos und so lag am Abend nach langem Kampf das Anwesen in Schutt und Asche.
Erste Uniformen selbst genäht
Johann Hain überlegte nicht lange und meinte: Eine Feuerwehr muss
Bereits im Jahre 1892 wurde eine Handdruckpumpe mit zwei Zylindern, einem Saugwerk und Windkessel angeschafft, damit man Feuer noch effektiver bekämpfen konnte. Und damit sie nicht im Freien stehen musste, baute man extra einen Geräteschuppen neben dem Dorfteich.
In der Amtszeit von Kommandant Fritz Hübner (1956 bis 1970) gab es erneut ein Großfeuer in Weidmes. Alle waren auf dem Sängerfest in Presseck und als sie am späten Nachmittag nach Hause kamen, stand die Scheune von Jakob Wirth in Flammen. Sechs Stunden lang bekämpfte man den Brand mit den Nachbarfeuerwehren, pumpte mit der neuen TS 6/6 unermüdlich Wasser vom Dorfteich und schützte die umliegenden Häuser. Die Scheune brannte nieder, aber die Wohngebäude konnte man halten, so dass der Schaden im Rahmen blieb.
1968 wurde der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Angriff genommen. Die Weidmeser mussten sich sputen, denn bereits 1969 bekam man den Zuschlag für die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtags des damaligen Landkreises Stadtsteinach. Auch wollte man einer der ersten mit sein, die die neu geschaffene Leistungsprüfung "Wasser" absolvierte - und auch das gelang.
Feuer in der Kleinrehmühle
Am 25. März 1972 tönten die Trompeten in Weidmes und verkündeten Feueralarm, denn man hatte noch keine Sirene. Die Scheune in der Kleinrehmühle stand in Flammen. 1988 wurde Christian Fittner zum neuen Kommandanten der aktiven Truppe gewählt und hat dieses Amt bis heute inne. 1989 feierten die Weidmeser in Jakobs Scheune das 100-jährige Bestehen der Wehr. Im gleichen Jahr - noch vor dem Mauerfall - ging die Wehr auf Vermittlung von Rainer Bauch eine Partnerschaft mit Pflanzwirbach in Thüringen bei Rudolstadt ein. Viele Treffen dort und in Weidmes folgten.
1992 gab es dann einen Führungswechsel bei der Feuerwehr und Christian Fittner übernahm auch noch den Posten des Vorsitzenden. Und noch ein Novum gab es für die Aktiven: eine Frauengruppe wurde gegründet. Im gleichen Jahr wurde auch der Dorfteich saniert und eingezäunt, was die Marktgemeinde Grafengehaig übernahm. Mit nur 1100 D-Mark in der Kasse wurde das Projekt "Schulungsraum" mit WC in Angriff genommen, und in nur zwei Monaten stampften die Mitglieder den Schulungsraum von der Bodenplatte bis hin zum Dachstuhl aus dem Boden.
Am 3. Oktober 1994 war dann große Einweihung des Anbaus ans Gerätehaus, der geschätzte heutige Wert beläuft sich auf rund 90 000 Euro. 1995 wurde zudem der Vorplatz gepflastert und das schöne Bild vervollständigt. Alles wurde aus Eigenmittel und Spenden, also ohne Beteiligung der Gemeinde, verwirklicht.
Erfolg auch auf dem Fußballplatz
Ein zweiter Traum wurde 2005 wahr: Die Feuerwehr Weidmes kaufte sich ein Tragspritzenfahrzeug der Marke VW TL 31 - wiederum aus Eigenmitteln und Spenden finanziert. 2007 rief die Wehr eine Fußballmannschaft ins Leben, die mit viel Elan und Können schon viele Pokale und gute Platzierungen errang. 2008 erfolgte die Eingliederung der Weidmeser Wehr in den Löschzug II des Landkreises Kulmbach mit den Nachbarwehren aus Mannsflur, Marktleugast und Maierhof.
So wird gefeiert
Samstag
14 Uhr Funkübung
ab 15 Uhr Festbetrieb rund ums Gerätehaus
ab 20 Uhr Ehrebnabend
Sonntag
8.30 Uhr Weckruf
9.30 Uhr Ehrengedenken am Kriegerdenkmal
10 Uhr Berg- und Talgottesdienst
ab 12 Uhr Festberieb