Zahlungsverkehr ist auch bei der Sparkasse kulmbach-Kronach im Wandel

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Der Trend geht gerade in der Krise immer mehr zum bargeldlosen Bezahlen. dpa
Der Trend geht gerade in der Krise immer mehr zum bargeldlosen Bezahlen.  dpa

Immer mehr Menschen greifen zur Karte statt zu Schein und Münze. Viele Kunden der Sparkasse Kulmbach-Kronach zahlen elektronisch.

Zu wenig Bargeld im Geldbeutel, um den Einkauf zu bezahlen? Heutzutage ist das längst kein Problem mehr. Mittlerweile gibt es unzählige digitale Alternativen, die die klassische Art mit Schein und Münze ersetzen. Ob mit Kreditkarte oder Girocard, über eine App im Smartphone, mit dem Fitnessarmband oder der Smartwatch - die Möglichkeiten sind vielfältig und werden immer beliebter.

Starker Zuwachs bei den Jüngeren

Dies verdeutlicht eine Umfrage der Initiative Deutsche Zahlungssysteme. Im Jahr 2019 erhöhten sich danach in fast allen Altersgruppen die Einkäufe, die mit Karte gezahlt wurden. Vor allem bei den 16- bis 29-Jährigen gab es im Vergleich zum Vorjahr einen starken Zuwachs.

Der Trend ist auch bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach erkennbar. In den vergangenen sieben Jahren verzeichnete das Kreditinstitut eine kontinuierliche Zunahme der bargeldlosen Transaktionen.

Gerade jetzt in der Corona-Krise ist der bargeldlose Zahlungsverkehr unglaublich präsent. In vielen Supermärkten stehen Hinweisschilder mit der Bitte, den Einkauf vorzugsweise bargeldlos zu bezahlen. Einige verweigern die Scheine und Münzen sogar gänzlich.

Hygienische Alternative

Als hygienische Alternative ersetzen Karte oder Smartphone den persönlichen Kontakt zwischen Kassierer und Kunde, der beim Austausch von Bargeld fast unvermeidbar zustande kommt. Klaus-Jürgen Scherr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kulmbach-Kronach, ist sich sicher, dass der bargeldlose Zahlungsverkehr auch nach Corona auf einem hohen Niveau bleiben und sich dort stabilisieren wird. "Ich glaube, dass die Corona-Krise eine Verhaltensänderung bei den Menschen in jeder Altersklasse bewirken wird", so Scherr. "Wie sich die Arbeitsumwelt durch das Home-Office verändert, wird sich auch das Zahlungsverhalten wandeln."

Die bargeldlose Variante bietet viele Vorteile. Keine Geldbeutel mehr, die vor lauter Münzen zu platzen drohen. Das lästige Suchen nach Kleingeld ist passé. Um Falschgeld müssen sich weder Kunden noch Händler mehr Sorgen machen, erwähnt Daniela Krüger, Leiterin des Vorstandsbüros der Sparkasse Kulmbach-Kronach. "Durch das Bezahlen mit dem Smartphone ist die Karte immer am Mann und man muss den Geldbeutel nicht mal mehr aus der Tasche nehmen", erklärt sie einen weiteren Pluspunkt.

Die Zahlungsvarianten ohne Bargeld sind vor allem eines: sehr schnell. Insbesondere das kontaktlose Bezahlen dauert dank der sogenannten Nahfeldkommunikation nicht einmal eine Sekunde. Durch diese Technik können Daten per Funk über Strecken von wenigen Zentimetern übertragen werden.

Bezahlen ohne PIN

Karte oder Smartphone müssen nur kurz an das Bezahlterminal gehalten werden. Bei Beträgen bis 25 Euro wird in der Regel nicht mal eine PIN gefordert. Es sei geplant, die Betragsgrenze auf 50 Euro zu erhöhen, erzählt Scherr. Er ist sich sicher: "Das wird die Akzeptanz für diese Art der Zahlung weiter erhöhen."

Bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach ist die Kontaktlos-Funktion ein wesentlicher Treiber der steigenden bargeldlosen Zahlungen. Im vergangenen Jahr war fast ein Drittel der insgesamt rund 3,2 Millionen Transaktionen kontaktlos. Obwohl die bargeldlosen Zahlungen zunehmen, wird in der Krise nicht weniger Bargeld abgehoben. Im Gegenteil: Die Sparkasse verzeichnete in den vergangenen Wochen sogar eine vermehrte Nachfrage.

Krüger erklärt, dass gerade in Krisenzeiten der Besitz von Bargeld ein Gefühl von Sicherheit gebe. "Die Abhebungen haben allerdings zu keiner Zeit einen Engpass ausgelöst. Die Bargeldversorgung war und ist weiter sichergestellt, sodass übermäßige Bargeldabhebungen auf Vorrat nicht notwendig sind", macht Krüger deutlich. Momentan sei die Nachfrage wieder rückläufig.

Ältere haben Vorbehalte

Nicht nur die bargeldlosen Zahlverfahren sind immer beliebter, auch für ihre Bankgeschäfte verwenden zunehmend mehr Menschen die digitale Lösung. Online-Banking nutzen bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach bereits über die Hälfte der Kunden. "Tendenziell ist die Quote umso höher, desto jünger die Personen sind", macht Scherr deutlich. "Jedoch gibt es insbesondere in der Altersgruppe 50 plus Zuwächse", erklärt Krüger die aktuellen Entwicklungen. Rund 65 Prozent der Online-Banking-Nutzer gehören zu den 21- bis 30-Jährigen. Nur etwa 15 Prozent der Verwender sind älter als 66 Jahre.

"Die Sicherheitsbedenken halten sich vor allem bei den älteren Menschen nach wie vor", sagt Vorstandsvorsitzender Scherr. "Weil wir das wissen, geben wir unseren Kunden ein Sicherheitsversprechen für Schadensfälle." Nicht vorsätzlicher oder grob fahrlässiger Schaden im Online-Banking wird von der Sparkasse ersetzt. "Die Meinung der Bevölkerung ist noch immer, dass das Internet gefährlich ist. Die realistischen Zahlen zeigen jedoch das Gegenteil", erklärt Scherr. "Die Missbrauchsversuche im Online-Banking sind grundsätzlich tendenziell geringer als im beleghaften Zahlungsverkehr."

Um den Kunden das Misstrauen und die Unsicherheit zu nehmen, hat die Sparkasse Kulmbach-Kronach zwei speziell dafür ausgebildete Girofachberater. "Sie stehen unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite", weiß Krüger. "Außerdem gibt es auch in unserem Kundenservicecenter eine Kollegin, die speziell diesen Bereich abdeckt."

Vereinfachter Zugang

Während der Corona-Krise erleichtert die Sparkasse ab sofort die Freischaltung für das Online-Banking. Die Kunden können sich ihren Zugang über die Homepage selbst einrichten, ohne in die Geschäftsstelle gehen zu müssen. "Das ist ein großer Vorteil. Gerade in der aktuellen Situation, da die Menschen nicht so in ihre Filiale gehen können, wie sie möchten", sagt Krüger. Deshalb sei das Interesse am Online-Banking gestiegen, auch bei Kunden, die ihre Bankgeschäfte bisher lieber vor Ort erledigten.