Druckartikel: Wolfgang Scherbel ist seit 50 Jahren Priester

Wolfgang Scherbel ist seit 50 Jahren Priester


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Rothenkirchen, Mittwoch, 11. März 2015

Pfarrer Wolfgang Scherbel feiert am 15. März mit einem Gottesdienst in der St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen sein goldenes Priesterjubiläum.
Pfarrer i.R. und Geistlicher Rat Wolfgang Scherbel erinnert sich an seine Erstkommunion in seinem Geburtsort Rothenkirchen in der St. Bartholomäus Kirche, in der er am Sonntag, 15. März 16 Uhr sein 50-jähriges Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst feiern wird. Foto: Karl-Heinz Hofmann


Pfarrer i.R. Wolfgang Scherbel feiert am Sonntag, 15. März um 16 Uhr mit einem Festgottesdienst in der St. Bartholomäus- Kirche in Rothenkirchen sein 50. Priesterjubiläum. Als Festprediger kommt Generalvikar Monsignore Georg Kestel, der mit mehreren Geistlichen, unter anderem mit Regionaldekan Thomas Teuchgräber den Festgottesdienst zelebrieren wird.

In der St. Bartholomäus Kirche wurde Wolfgang Scherbel getauft und dort empfing er die Erstkommunion. Der 2002 zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat ernannte Priester ist am 4. September 1939 in Rothenkirchen geboren und besuchte hier die Grundschule.

Sein Onkel war Priester und für den damals zehnjährigen Wolfgang Scherbel Ansporn, auch den seelsorgerischen Beruf zu ergreifen. Dies führte ihn weg vom Heimatort zur Schule nach Bamberg. Am 7. März 1965 wurde Wolfgang Scherbel im Dom zu Bamberg zum Priester geweiht.



Nach der Kaplanzeit in Altenkunstadt, Burgebrach und Naila wurde er 1973 zum Pfarrer in Marktzeuln bestellt und übernahm auch die Verantwortung als Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Lichtenfels. Die Marktgemeinde Marktzeuln ernannte Pfarrer Wolfgang Scherbel 2004 zum Ehrenbürger.

Viele Jahre aktiver Fußballer

Von 1987 bis 2011 wirkte Scherbel als stellvertretender Dekan im Dekanat Lichtenfels, 1988 bis 1997 war er Pfarradministrator von Lettenreuth und 1995 bis 2011 auch Pfarrer von Hochstadt sowie von 2007 bis 2011 auch Pfarradministrator von Schwürbitz. Von 2006 bis 2011 oblag ihm die Leitung des Seelsorgeverbandes der Pfarreien Hochstadt- Makrtzeuln- Schwürbitz.

In den 40 Jahren seines seelsorgerischen Wirkens in und um Marktzeuln erlebte er viele Baumaßnahmen an Kirchen, Kindergärten und Orgelrestaurierungen und mehr, weshalb er sich schmunzelnd schon als kleinen Baumeister bezeichnet. Auch wenn er schon einige Jahre Ruheständler ist, wirkt er täglich in seinen Pfarreien.

Der SV Rothenkirchen ernannte den einstmals aktiven Fußballer zum Ehrenmitglied. Er hat beim TSV Marktzeuln als Aktiver ausgeholfen und spielte gar bis zum 65. Lebensjahr in der Lehrerfußballmannschaft im Landkreis Lichtenfels. Der Geistliche bekennt sich auch als Clubfan (1. FC Nürnberg).

Sehr nahe gehen den ansonsten fröhlichen Menschen die menschlichen Schicksale und Leiden wenn er Krankenhaus- oder Altenheimbesuche macht. "Das zeigt, dass Gesundheit und Fitness im hohen Alter nicht selbstverständlich sind und ich danke jeden Tag dem Herrgott dafür, dass ich noch so fit sein darf", sagt der gebürtige Rothenkirchener.

Seinen Heimatort besucht er nur noch seltener, weil keine Familienangehörigen mehr da sind. Wenn er nach Rothenkirchen kommt, führt der Besuch ins Gotteshaus und auf den Friedhof. Aber es gibt noch gute Kontakte zu Schulkameraden und auf die Begegnung mit ihnen bei der sich dem Gottesdienst anschließenden Jubiläumsfeier im Jugendheim freut er sich ganz besonders.

Und prompt fällt ihm eine Anekdote zu einem Klassentreffen im Jahr 1989 ein. "Es gab noch die sogenannten Grenzlandfahrten entlang der ehemaligen DDR-Grenze, die wir von einem Polizeibeamten erklärt bekamen. Vierzehn Tage später öffnete sich die Grenze mit ihren bis zu dieser Zeit scheinbar unüberwindbaren Sperranlagen und es kam zur Wiedervereinigung Deutschlands und all das über die Sperranlagen und den Grenzverlauf Erlernte konnten mein Klassenkameraden und ich wieder vergessen und das war gut so", sagt der Priester nachdenklich.

Zum Schluss schweifen seine Blicke durch die St. Bartholomäus Kirche und gehen zum Seitenaltar, an dem er die Erstkommunion empfing. Er denkt auch an die Primiz am 14. März 1965, als sich das heutige Kirchenschiff noch im Rohbau befand und es noch keine Bänke, sondern nur Stühle gab.

Zum 50. Priesterjubiläum am Sonntag, 15. März, wird er persönliche Geschenke an Missio zur Ausbildung von 65 Seminaristen am Scholastikat der Apostel Jesu in Kenia/Diözese Nairobi weiterleiten. Er lädt alle Freunde, Bekannte und Gläubigen zum Festgottesdienst ein und freut sich auf die Begegnung mit Festgästen anschließend im Jugendheim in Rothenkirchen.