Druckartikel: Wolfersgrüner Theatergruppe strapaziert die Lachmuskeln

Wolfersgrüner Theatergruppe strapaziert die Lachmuskeln


Autor: Manfred Ziereis

Wolfersgrün, Mittwoch, 20. Februar 2013

Ein Lustspiel in drei Akten von Bernd Gombold bereitet die Theatergruppe der Frankenwald-Freunde aus Wolfersgrün unter der bewährten Regie von Wolfgang Eidloth vor.
Mit einem Umtrunk feiern alle Beteiligten die scheinbar geglückte Firmengründung als Aktiengesellschaft: (von links) die beiden polnischen Tanten Stanislava und Olga, Briefträgerin Paula, Schwarzarbeiter Kasimir, Bürgermeisterin Sabine Kleinschmitt-Großhans, Bankdirektor Dr. Peter Profitlich und die mit allen Wassern gewaschene Frau des Werkstattbesitzers, Monika Müller. Foto: Manfred Ziereis


Täglich stehen die Laienschauspieler in dieser Woche auf der Bühne der Gaststätte "Bergschloss", um für den letzten Feinschliff zu sorgen, damit das Publikum bei der Premiere am Samstag, 23. Februar, das Stück in vollen Zügen genießen kann.

Wenn am Samstag der Vorhang fällt, erleben die Besucher das Stück "die polnische Wirtschaft" oder "Gute Lügen leben länger". Dieser Schwank erzählt die Geschichte des sehr gutmütigen Manfred Müller und seiner Frau Monika, denen das Wasser mit ihrer kleinen Autowerkstatt bis zum Hals steht. Der Betrieb schreibt rote Zahlen, die Bank droht den Geldhahn zuzudrehen, die Behörden verlangen Auflagen und die Gemeinde kündigt an, ausstehende Forderungen einzutreiben.

Kein Wunder, dass die Müllers verzweifelt sind. Da helfen auch die zwar gut gemeinten, aber nicht immer legalen Tipps ihres polnischen Schwarzarbeiters Kasimir nichts, der mit der deutschen Bürokratie im Clinch liegt und sie auszutricksen versucht, wo es nur geht. Dies bekommt auch Heinrich Haargenau, der äußerst dienstbeflissene Beamte des Arbeitsamtes zu spüren, der immer wieder vergebens nach dem Schwarzarbeiter fahndet und dabei jedes Mal auf Granit beißt. Die gutmütigen Müllers dulden zu allem Überfluss auch noch den Mieter Matthias in ihrem Haus, der sich selbst zwar für einen genialen Erfinder hält, aber keine Miete zahlt und bei den Müllers wie die "Made im Speck" lebt. Seine "Erfindungen" sind lediglich Spinnereien, die weder funktionieren noch Ertrag bringen.


Geniale Erfindung?


Als der korrupte Bankdirektor Dr. Profitlich dem Werkstattbesitzer finanziell den Garaus machen will, kommt eine neue verrückte Erfindung von Matthias zur rechten Zeit. Ein simpler, umgebauter Staubsauger, der aus Autoabgasen wieder Kraftstoff herstellen soll, wird dem Bankdirektor als die geniale Erfindung des Werkstattbesitzers Manfred Müller präsentiert.

Der technisch nicht sehr bewanderte Bankdirektor geht diesem Schwindel auf den Leim und will mit diesem Wunder der Technik gleich die Automobilbranche auf den Kopf stellen. Der Schwarzarbeiter Kasimir gibt sich in dieser verzwickten Situation als Direktor eines polnischen Automobilherstellers aus, der großes Interesse an der Erfindung zeigt. Dadurch verleitet er den Bankdirektor auch noch zu riskanten Aktiengeschäften. Als auch noch Kasimirs eigenwillige Tanten Stanislava und Olga aus Polen auftauchen, um ihren Neffen das Erbe zu übergeben, ist die Verwechslung und Verwirrung perfekt.

Alles könnte so schön laufen, wäre da nicht Paula, die unsterblich in Kasimir verliebt ist. Mit ihrer direkten und etwas tölpelhaften Art deckt sie den Schwindel unfreiwillig auf. Zum Glück wissen sich die Müllers mit einer List aus der Affäre zu ziehen ...