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Wohnraum für Studierende in Kronacher Innenstadt


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 17. Februar 2020

Der Dialog mit den Studierendenvertretern aus Coburg wurde am Montag aufgenommen. Parallel dazu machen die Verantwortlichen für den Lucas-Cranach-Campus Nägel mit Köpfen, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen.
Vom (Bus-)Bahnhof in wenigen Schritten zur Wohn- oder Lehrstätte? Ein mögliches Szenario sieht Campus-Flächen auf dem Carl-Link-Areal vor. Foto: Marco Meißner


Dutzende Studenten vom Lucas-Cranach-Campus flanieren nach getaner Lernarbeit durch die Kronacher Innenstadt. Sie shoppen, kehren ein und lassen sich später müde in ihre Betten fallen. Wo die stehen könnten? Die Frage nach studentischem Wohnraum, der nicht zu Lasten der einheimischen Mieter geht, versuchen die Verantwortlichen aktuell zu klären. Offenbar machen sie dabei gute Fortschritte. In zwei innerstädtischen Gebieten sind die Verhandlungen mit unterschiedlichen Partnern schon sehr konkret.

"Ein Bereich bewegt sich beim Hussitenplatz, einer beim Carl-Link-Areal", erklärt Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner (CSU). "In beiden Fällen laufen die Gespräche in guter Atmosphäre - am Ende wird man sich dann für eine Option entscheiden." Letztlich wird dann so oder so das Ziel erreicht, die jungen Leute zentrumsnah unterzubringen.

Die zweite Maßgabe, an der Baumgärtner festhalten will: Es soll nichts Neues auf der grünen Wiese aus dem Boden gestampft werden, sondern Leerstand genutzt oder Abgerissenes durch Neues ersetzt werden. Es soll keine zusätzliche Fläche verbraucht werden.

Mit den Verhandlungen soll es nun auch zügig vorangehen. Für Mitte März erwartet sich Baumgärtner die erste Erfolgsmeldung. "Den Startbedarf werden wir decken", rechnet er mit einem Potenzial von etwa 60 Apartments, das die Verantwortlichen schon bald in der Hand haben möchten. Eine Zahl, die sukzessive wachsen soll. Ihr stehen geplante 70 Studenten für den Start des Campus' gegenüber.

Netzwerke schaffen

Die Wohnangebote für die jungen Leute sollen letztlich auf die gesamte Innenstadt verteilt sein. "Wir bringen Leben in die Stadt rein", verspricht sich Baumgärtner von dieser Planung. "Und wir werden auch Möglichkeiten für die Erweiterung des gastronomischen Angebotes schaffen." Um das Freizeitangebot und die Gastronomie auf die Studenten abzustimmen, muss laut Baumgärtner noch an den Rahmenbedingungen gefeilt werden. Die Infrastruktur muss demnach geschaffen werden - dies beinhalte Mieten, "die ein Gastronom auch stemmen kann".

"Das Motto heißt: Leben in die Stadt, Leben aufs Land", führt Baumgärtner weiter aus. Um ein Angebot aus einem Guss zu haben, ist dem Abgeordneten daher wichtig, dass es ein Netz an Ausflugsgaststätten gibt. Und die beteiligten Betriebe müssen regelmäßige Öffnungszeiten und gute Qualität bieten. "Wir haben schon jetzt gute Gaststätten im Landkreis", fügt der Abgeordnete an, "aber wir wollen die auch vernetzen".

Von solchen Entwicklungen und Netzwerken würden auch die Gemeinden in der Fläche gerne profitieren, wie Gespräche mit Kommunalpolitikern im Landkreis immer wieder zeigen.

Eine Entwicklung

"Es ist realistisch, dass der Campus in den gesamten Landkreis strahlt", ist der Abgeordnete überzeugt. "Alle Menschen im Landkreis werden vom Campus profitieren. Das wird nicht von heute auf morgen passieren, aber sukzessive spürbar werden."

Währenddessen ist der Kurs Richtung Studienbeginn 2021 gesetzt. Die Hochschulen Hof und Coburg sind dann an Bord. Die anderen potenziellen Partner wurden deswegen aber nicht ausgebootet. "Wir arbeiten mit Weihenstephan und Lemgo (Hochschule Ostwestfalen-Lippe; d. Red.) weiter", versichert Baumgärtner. "Das bleibt vom Engagement mit den anderen beiden Hochschulen unberührt, denn wir verfolgen in Kronach noch immer die Idee einer Hochschul-Plattform."

Beamtenfachhochschule

Wohnraum Neben dem Lucas-Cranach-Campus wird weiter an der Beamtenfachhochschule in Kronach gearbeitet. Die gestiegene Zahl der Studenten (von 200 auf 600) erfordert beim Bauvorhaben weitere Wohnfläche. Verbindung Jürgen Baumgärtner betont, dass auch diese Studenten ein "Teil der Familie", also mit dem Campus verbunden sein sollen. Beide Hochschulen sowie die Menschen und Vereine der Region sollen miteinander verzahnt werden. So soll es zur Beamtenschule nun auch ein Schwimmbad und eine Sporthalle geben, die auch den Vereinen neue Möglichkeiten bieten könnten. Wohnraum Doch wo die 400 zusätzlichen Studenten unterbringen? "Es gibt entweder eine Arealerweiterung, oder man muss dort die Möglichkeiten bündeln", erklärt der Abgeordnete. Diese Fragen zu lösen, sei allerdings eine Aufgabe der Fachplaner.