Wohin mit dem Klärschlamm in Steinbach?
Autor: Veronika Schadeck
Steinbach am Wald, Donnerstag, 08. August 2019
Wegen verschärfter Bestimmungen wird die Entsorgung der Klärreste auf den Feldern schwieriger. Steinbach am Wald prüft derzeit die Möglichkeiten.
           
In der letzten Gemeinderatssitzung äußerte Markus Löffler als Anwohner der Kläranlage Aumühle in Hirschfeld starke Bedenken gegen Planungen hinsichtlich einer zentralen Klärschlammaufbereitung der Großgemeinde in der Aumühle. Er appellierte an den Bürgermeister, diese Planungen nicht weiter voranzubringen.
Aufgrund der damit verbundenen Klarschlammaufbereitung für alle Gemeindeteile und des Transports befürchtet der Gemeinderat Geruchs- und Lärmbelästigungen und das nicht nur für die Anwohner der Zufahrtsstraße. Außerdem seien solche Pläne nicht mit einem Biotop "Ölschnitztal" und dem Gewässerschutz konform. Zudem habe die Zufahrtsstraße "Zur Aumühle" inner- und außerorts eine geringe Fahrbahnbreite. Diese Straße sei kurvenreich und weise großes Gefälle auf. Die Straße sei für einen derartigen Lkw-Verkehr nicht ausgelegt, brachte er seine Anliegen zum Ausdruck.
Für die Redaktion stellte sich nun die Frage, was hat es auf sich mit diesen Befürchtungen?
Wie Bürgermeister Thomas Löffler auf Anfrage erklärte, erhalte die Gemeinde bei Maßnahmen in der Abwasserversorgung Förderungen nach den Richtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas). Hinzu komme, dass ab 2020 wegen des Gewässerschutzes die neue Düngeverordnung nochmals verschärft werden soll. Und das wird auch für die Klärschlammentsorgung Folgen haben.
Bisher, so erklärt der Bürgermeister, wurde ein Großteil des Klärschlamms durch Fremdfirmen aus den Kläranlagen in Hirschfeld, Buchbach und Steinbach auf den Feldern verteilt. "Das wird künftig in der Menge nicht mehr möglich sein".
Kläranlagen kommen in die Jahre
Hinzu komme, dass vor allem die beiden Kläranlagen in Hirschfeld und Steinbach in die Jahre gekommen seien. Man denkt nun daran, die Kläranlagen wirtschaftlich, zukunftssicher und nachhaltig zu machen und zudem die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Klärschlamm auch thermisch verwertet werden kann. In den drei Kläranlagen der Gemeinde fallen jährlich insgesamt rund 1600 Kubikmeter an Rohschlamm an.
Bürgermeister Löffler spricht von einem externen Büro, dass nun verschiedene Varianten prüfen soll. Wie Matthias Kraft vom beauftragten Büro "Baurconsult" auf Anfrage erklärte, gehe es darum, unter Berücksichtigung der Kosten Alternativen aufzuzeigen, wie der Klärschlamm künftig entsorgt werden soll. Denn: "Nicht nur in Steinbach wird es in den nächsten Jahren Klärschlammentsorgungsprobleme geben!"