Wogen in der Franken-Bräu Neundorf glätten sich
Autor: Friedwald Schedel
Neundorf, Mittwoch, 19. Oktober 2016
Wegen der Umsetzung der Tariferhöhung bei der Franken-Bräu in Neundorf gab es Streit. Am Mittwoch ist man sich näher gekommen.
Seit Wochen gärte es in der Franken-Bräu - nicht nur in den Biertanks, sondern vor allem bei den rund 40 Beschäftigten. Firmenchef Rainer Mohr aus der Pfalz, der die mittelständische Brauerei vor gut einem Jahr übernommen hatte, wollte die Tariferhöhung nicht zahlen. Als die Mitarbeiter den ihnen zustehenden höheren Lohn einforderten, soll es zu einer Eskalation gekommen sein: wie bei einem Bierfass, das man über einen holprigen Weg rollt und dann mit einem Zapfhahn anstechen will. Der Druck aus dem Fass entweicht, da hilft auch das Schließen des Hahns nicht.
Es hatte kräftig rumort, aber keiner wollte etwas dazu sagen. "Es weiß so richtig niemand, was los ist", meinte ein Eingeweihter. Weder ehemalige Beschäftigte noch derzeitige Mitarbeiter waren zu druckreifen Aussagen zu bewegen und hatten dem Vernehmen nach Angst vor dem Firmenchef. Der hielt sich auf Nachfrage unserer Zeitung auch bedeckt und fand, es sei alles geregelt. War es anscheinend nicht, denn sonst hätte es nicht Gesprächsbedarf zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gegeben.
Am Mittwoch nun fand dieses Schlichtungsgespräch statt, aber auch danach gab es keine offizielle Verlautbarung, denn es war Stillschweigen bis zur endgültigen Lösung vereinbart worden. Die dürfte zeitnah präsentiert werden. Gewerkschaftssekretär Jan Körper von der zuständigen Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wollte wegen des vereinbarten Stillschweigens ebenfalls nichts über die Inhalte sagen, hob jedoch die sehr konstruktive Atmosphäre hervor und war zuversichtlich, dass man in den nächsten Tagen zu einer für alle tragbaren Einigung kommen werde.