Wo bleiben die Urlauber im Frankenwald?
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Donnerstag, 22. August 2019
Nach der angekündigten Schließung des Posthotels in Lauenstein stellt sich die Frage, wohin sich der Tourismus in der Region entwickelt.
Kronach Das Thema "Tourismus" hat in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen. Es ist die Rede davon, vorhandene Potenziale wie die schöne Natur etc. zu nutzen und zu vermarkten. Nicht zuletzt ist auch immer von der Schaffung von Arbeitsplätzen die Rede.
Mit Hilfe von staatlichen Fördermitteln wurden Attraktionen und Leuchtturmprojekte geschaffen, die die Region aufwerten. So entstanden das Europäische Glasflakonmuseum und das Tropenhaus "Klein Eden". Die Stadt Teuschnitz entwickelte sich zur Arnikastadt. Das Freizeit- und Tourismuszentrum in Steinbach am Wald wurde generalsaniert. Es wurden Wanderwege und Mountainbikestrecken ausgewiesen etc. Die Aufwertung des Ölschnitzsees soll nach Beendigung der Badesaison durch den Landkreis in Angriff genommen werden.
Dennoch schließen Gasthäuser, seit mehr als zehn Jahren steht das ehemalige Hotel Hans Veit in Rothenkirchen leer. Wie Bürgermeister Hans Pietz erklärte, habe der polnische Eigentümer noch kein Nutzungskonzept.
Wie ist es nun mit dem Tourismus? Folgt man den Ausführungen von den Tourismusbeauftragten für Handwerk und Kultur, so ist von zahlreichen Busreisenden die Rede, die beim Besuch der bei Handwerk und Kultur integrierten Betriebe Erlebnis mit Genuss und Kultur verbinden. Bei Versammlungen der Touristiker ist teilweise von steigenden Übernachtungsgästen die Rede.
Bei Gesprächen mit verschiedenen Gastronomen und Hotelbesitzern wurde deutlich, dass ihre Einrichtungen zwar gut ausgelastet sind, aber in der Mehrheit sind es Geschäftsleute und Monteure, die die Angebote wahrnehmen. Dahingehend äußerte sich die Betreiberin des Posthotels, Daniela Wagner, und die Besitzerin des Hotels Rennsteig, Ute Hildebrandt.
"Touristen sind kaum da!", so Hildebrandt. Wenn welche kommen, sind es Wanderer oder Mountainbiker, die den Rennsteig durchqueren und das Hotel für eine oder maximal zwei Nächte nutzen.
"Wir haben in der überwiegenden Zahl Geschäftsleute in unserem Hotel!", so die Hotelmanagerin Daniela Rebhan vom Wellness- und Businesshotel in Neukenroth. Sicherlich gebe es auch Touristen, aber die bleiben meistens nur über das Wochenende.