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Wilhelmsthaler KAB-Saal in 3000 Stunden saniert


Autor: Heike Schülein

Wilhelmsthal, Dienstag, 17. Sept. 2013

Der Ortsverband Wilhelmsthal renovierte den Saal im vereinseigenen Gebäude in Eigenleistung. Nach dem Kirchweih-Gottesdienst wurde der Raum von Dekan Michael Dotzauer gesegnet.
Die KAB Wilhelmsthal renovierte in über 3000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden ihren Saal. Das Bild entstand im Frühjahr dieses Jahres, als nach der Jahresversammlung eine Besichtigung der Umbaumaßnahmen im KAB-Saal stattfand. Es zeigt (von links): Reinhard Kestel, Abbé Jean Michel, Vorsitzenden Reinhold Dietrich und Dekan Michael Dotzauer.


Die Freude stand den Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben. Mit gebündelten Kräften wurde der renovierungsbedürftige Saal im Wilhelmsthaler KAB-Haus in ein wahres Schmuckstück verwandelt. In den großzügigen lichtdurchfluteten Räumlichkeiten, wo einst Theater- oder auch Tanzabende abgehalten wurden, können nun wieder Veranstaltungen für kleine und große Gesellschaften stattfinden.

"Dass der Saal zu einem solchen Schmuckstück geworden ist, konnte nur auf Grund des großen Einsatzes von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die alles unentgeltlich getan haben, erreicht werden", freute sich der Vorsitzende des KAB-Ortsverbands Wilhelmsthal, Reinhold Dietrich. Sehr viel Freizeit und Urlaubszeit sei geopfert worden. Zuerst habe man nur die sanitären Anlagen und Fenster neu gestalten wollen. Aber wenn man in einem älteren Gebäude zu renovieren beginne, komme immer wieder Neues hinzu.

"Das war eine enorme Leistung von all denjenigen, die mit Hand angelegt haben", lobte er. In mehr als 3000 Stunden sei der Kraftakt vollbracht worden. "In den zurückliegenden Jahren der Planung, Baudurchführung und Belebung konnte man miterleben, wie Gemeinschaft funktionieren kann", sagte Dietrich gerührt. Er wünschte sich, dass von dem Haus viele Impulse auf das dörfliche Zusammenleben ausgehen und die damit verbundenen Erwartungen eintreten. Zu den Sanierungsarbeiten zählten beispielsweise das Einrichten neuer Toilettenanlagen, das Verputzen des Saals, die Neuverlegung der elektrischen Leitungen, die Neuinstallierung der Fenster sowie das Anbringen der Decke mit den Oberlichtern.


Schön und einzigartig

Stolz auf die Wilhelmsthaler KAB war Diözesansekretärin Maria Gerstner. Die Vorplanungen für die Sanierung des Hauses hätten bereits vor vielen Jahren begonnen - noch vor der Erstellung der Finanzierung, um das Projekt auch dementsprechend durchführen zu können. "Das Gebäude ist schön und einzigartig geworden", lobte sie. In den Reihen der 130 Orts- beziehungsweise Kreisverbände in der Diözese Bamberg hätten nur zwei Besitz: die KAB Kronach mit dem Kettelerhaus sowie die KAB Wilhelmsthal. Das KAB-Haus in Wilhelmsthal werde als einziges Haus als Zentrum für die KAB genutzt - im Gegensatz zum Kettelerhaus mit der "Filmburg". Zur Einweihung bedachte sie den Ortsverband mit einem KAB-Arbeiterkreuz.

Mit sorgsam ausgewählten Worten segnete Dekan Michael Dotzauer den Saal sowie alle Menschen, die darin ein- und ausgehen - Mitglieder des Ortsverbands wie auch Gäste.

Die musikalische Umrahmung des Frühschoppens lag in Händen der Trachtenkapelle Wilhelmsthal. Der Einweihung voraus ging am Sonntagmorgen der Kirchweih-Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef.

Der Fest-Gottesdienst wurde vom Männerchor Cäcilia Wilhelmsthal umrahmt. Unter festlichen Klängen der Trachtenkapelle Wilhelmsthal zog man anschließend in einer Kirchenparade mit den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine sowie politischer Prominenz zum KAB-Haus. Die Segnung des Saals erfolgte im Vorfeld zum am kommenden Sonntag anstehenden 125-jährigen Bestehen des KAB-Ortsverbands Wilhelmsthal.


Einer der ältesten Ortsverbände

Die KAB Wilhelmsthal zählt zu den ältesten Ortsverbänden in Süddeutschland. Am Sonntag wird das große Jubiläum gebührend gefeiert. Der KAB-Ortsverband wurde am 2. September 1888 mit einer Sparkasse und einen Konsumverein gegründet und unter den Schutz des Heiligen Josef gestellt. Der Verein nannte sich damals Katholischer Arbeiterverein mit Sitz in Wilhelmsthal. Initiatoren waren die beiden großen sozialen Priester Johann und Andreas Leisner - seinerzeit Pfarrer und Kaplan in Lahm.

Der Katholische Arbeiterverein war führend und beispielgebend für den gesamten Frankenwald und für die Erzdiözese Bamberg. Anlass für die Gründung in so früher Zeit waren bedrückende Zustände im Arbeiterdorf Wilhelmsthal. Das Elend des Arbeiterstands jener Zeit war unübersehbar und Hilfe dringend nötig. Die KAB hat in den zurückliegenden 125 Jahren durch ihre sehr wertvolle Arbeit und durch ihre Anstrengungen, der sozialen Not entgegenzutreten, einen großen Anteil an der Entwicklung des Dorfs.

Der Katholische Arbeiterverein und die heutige KAB haben sich immer verantwortlich für die sozial Schwachen gefühlt und setzten sich stets für die Probleme der Arbeitnehmerschaft ein. Stets hat sich die KAB-Ortsgemeinschaft aktiv im pfarrlichen Leben betätigt und viele Impulse gegeben.


Das Festprogramm

Ansprachen 8.30 Uhr Kirchenparade ab KAB-Haus, 8.45 Uhr Festgottesdienst, 9.45 Uhr Festversammlung im KAB-Saal - mit Begrüßung, geschichtlichem Rückblick, Festansprache von Eckhard Schneider sowie Grußworten.

Musik Nachmittags erfolgt ein gemütliches Beisammensein mit musikalischen Klängen von Männerchor Cäcilia und Frauenschola Wilhelmsthal.

Pächter gesucht Zum Ortsverein gehört ein eigenes Vereinshaus mit Gastwirtschaft, einem Vereinszimmer sowie einem Saal. Derzeit sucht man dringend einen Pächter für die Gastwirtschaft.