"Wie im eigenen Archiv"
Autor: Michael Wunder
Kronach, Montag, 16. Januar 2017
Der Kronacher Kunstverein zeigt eine Schau mit sieben Bayreuther Künstlern. KKV-Vorsitzender Hurec legt bei der Eröffnung seine Gedanken offen.
Die Basis der Kunst wird nicht nur in den Metropolregionen geschaffen, sondern entsteht auch in der "Provinz". Davon zeigte sich der Vorsitzende des Kronacher Kunstverein (KKV), Karol J. Hurec, bei der jüngsten Ausstellungseröffnung überzeugt. Bei der Ausstellung von sieben Bayreuther Künstlern fühle man sich wie zu Hause im eigenen Bilderarchiv, sagte Hurec.
Die Ausstellung ist geprägt vom Kunsttrend der 80er und 90er Jahre und die gezeigten Werke bauen darauf auf. Zu sehen sind ausgereifte Arbeiten, technisch versiert und von hoher Ästhetik.
"Sehr innovative Techniken"
Wie der Vorsitzende ausführte, seien viele Werktechniken sehr innovativ und waren zur Zeit des Surrealismus revolutionär und experimentell. Die Ausstellung sei sehr sinnlich, sehr haptisch organisiert, die Holzschnitte könnte ein blinder Mensch sogar ertasten. Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann sprach in ihrem Grußwort von einer bemerkenswerten Ausstellung, bei der es wiederum gelungen sei, namhafte Künstler nach Kronach zu bekommen. Die Lucas-Cranach-Stadt sei eine Kulturstadt und werde durch die Beiträge des Kronacher Kunstvereins weiter aufgewertet.
Die Ausstellungseröffnung wurde durch Annika Weber am Saxophon und Sebastian Teige am Klavier von der Berufsfachschule für Musik mitgestaltet. Im Namen der Künstler dankte Bernd Romankiewitz, dass man in der schönen Galerie in Kronach zu Gast sein dürfe.
Ausstellende Künstler
Gudrun Schüler Zu sehen sind Bilder von Gudrun Schüler, sie malte die vertretenen Bilder zur Musik von Richard Wagner.Friedmann Gottschald Der Künstler Friedmann Gottschald kombiniert Fundstücke mit Neuschöpfungen und drückt ihnen im wahrsten Sinne des Wortes seinen Stempel, besser gesagt Druckstock auf.
Gustl Freimüller Von Gustl Freimüller sind dreidimensionale Arbeiten zu sehen. Die Strukturen entstammen Fundstücken, es sind Zufallsprojekte, die gezielt bearbeitet wurden und rational dem Logo untergeordnet sind.
Bernd Romankiewitz Seit vielen Jahren ist Bernd Romankiewitz dem Holzschnitt verfallen. Die großformatigen Arbeiten konkurrieren mit der Malerei, der Farbaufrag ist griffig, die dicken Schichten der Offset-Druckfarbe glänzen wie bei der Ölmalerei.
Ingrid Seidel ist von der kreativen Schöpfung von May Ernst fasziniert. Alte Dinge inspirieren sie, sowohl was das Material angeht als auch die Form. So entstehen Seidels Metamorphosen und mit ihnen neue, surreale Welten.
Margit Rehner Die nonfigurativen Bilder von Margit Rehner lassen die Freude an der malerischen und linearen Bildgestaltung erkennen.
Wieland Prechtel Als weiterer ausstellender Künstler verwendet Wieland Prechtel bei seinen neuesten Bildern Sand in Form grober Pigmente. mw