Wer soll das bezahlen?
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Mittwoch, 04. April 2018
Im Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Weißenbrunn ging es um Schönheit, Geld und die Straßenbeleuchtung.
Heinz Krause (FW) entlockte den Räten am Dienstag eine längere Diskussion. Ihm störte der regelrecht schmutzige Zustand an der Bushaltestelle in Höhe Raiffeisenbank und monierte, dass auch die Holzbänke im Paradies wieder mal etwas Farbe sehen müssten, beides sei kein schöner Anblick für Fremde. Er konnte nicht ahnen, dass dies die Ratskollegen zu einer Grundsatzdiskussion veranlassen würde, aus denen weitere Verbessrungsvorschläge nur so sprudelten. "Weißenbrunn soll schöner werden", fasste dies das Gemeindeoberhaupt zusammen, da sind sich alle einig, doch wer soll es bezahlen? Dabei erinnerte er, dass erst vor wenigen Tagen der Haushalt 2018 vom Ratsgremium verabschiedet wurde und die Freie Wähler Fraktion Vorschläge für Einsparungen erbat, weil der Haushalt so wohl nicht von der Aufsichtsbehörde genehmigt werde. Zweiter Bürgermeister Michael Bohl (CSU) gehört nicht dem Bau- und Umweltausschuss an und erhielt als Gast das Wort. Er regte an ein Konzept zu erstellen, wie man Weißenbrunn als Bierdorf, sozusagen als Markenname, besser darstellen könne.
Weiteres Thema: Das Bierdorf will auf moderne Lichttechnik in der Straßenbeleuchtung umstellen. Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Weißenbrunn beschloss in seiner Sitzung im Rathaus ein neues Straßenbeleuchtungssystem für alle Straßen. Das Gremium gab der Verwaltung grünes Licht, die Bayernwerk Netz GmbH mit der Umstellung der Lichttechnik zu beauftragen. 155 Langfeldleuchten und 68 gestalterische Leuchten sollen mit LED-Leuchtmittel ausgestattet werden. Die bisherigen Langfeldleuchten dienen zur Ausleuchtung der Verkehrsflächen und verfügen über "weißes Licht". Nach Aussage der Bayernwerke ist das neue Licht nahezu identisch mit dem derzeit verwendeten Leuchtmittel, informierte Bauamtsleiter Jürgen Fenner die Räte.
Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) ergänzte, dass die sogenannten gestalterischen Leuchten über ein weiches, gelbliches Licht verfügen. Dieses Licht wird demnächst von der Bayernwerke GmbH an gestalterischen Leuchten wie sie vor dem Rathaus installiert sind, den Räten zur Veranschaulichung vorgeführt. Erst bei Gefallen dieser weichen, gelblichen Lichtqualität, sollen auch die gestalterischen Leuchten mit LED- Lichttechnik ausgestattet werden, so der Rathauschef.
Weil die Bayernwerk Netz GmbH im Gemeindegebiet turnusmäßig in diesem Jahr sowieso die Leuchtmittel auswechseln wird, ließ sich die Veraltung Angebote unterbreiten, da in diesem Falle die Montagearbeiten entfallen würden. Die Mehrkosten für den Austausch betragen laut Angebot für 155 Langfeldleuchten 5650 Euro und für 68 gestalterische Leuchten circa 4150 Euro, also insgesamt 9800 Euro inklusive Umrüstung und Vorschaltung.
Die Stromeinsparungen durch den Ersatz von LED Leuchtmittel beträgt circa zwei Drittel vom aktuellen Verbrauch, womit die Mehrkosten, laut Berechnung der Bayernwerke bereits nach 14 Monaten bezahlt wären. Die jährliche Gesamteinsparung beim Stromverbrauch wurde auf circa 6000 Euro berechnet. Es gibt dazu eine Herstellergarantie für die Langfeldleuchten von fünf Jahren und für die gestalterischen Leuchten vier Jahre Herstellergarantie. In diesem Zeitraum würden die Leuchten bei Schäden kostenlos durch die Bayernwerke ersetzt.
Im weiteren Verlauf der Sitzung erteilte das Gremium das gemeindliche Einvernehmen zu den vom Landschaftspflegeverband Frankenwald Landkreis Kronach vorgeschlagenen Landschaftspflegemaßnahmen im Jahr 2018, auf Weißenbrunner Terrain. Im Wesentlichen geht es um einen Amphibienzaun in Gössersdorf, um die Beweidung mit Schafen/Ziegen in Gössersdorf und Entbuschungen in Gössersdorf und Wildenberg. Laut Berechnung des Landschaftspflegeverbandes ist der Eigenanteil der Gemeinde Weißenbrunn mit dem Mitgliedsbeitrag gedeckt. Die anteilige und zu entrichtende Verwaltungskostenpauschale beträgt voraussichtlich 410,50 Euro. Eine genaue Berechnung erfolgt am Jahresende.
Einstimmig wurde dem Bauantrag auf Errichtung eines Nebengebäudes an eine bestehende Maschinenhalle in Wildenberg das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Bürgermeister Herrmann informierte, dass von der Gemeinde Weißenbrunn folgende Bauanträge gestellt wurden: Barrierefreier Ausbau der Grundschule Weißenbrunn und Abbruch des Gebäudes, Grüner Straße 25, in Weißenbrunn.