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Weißenbrunner Bürgermeister hat Traumjob gefunden


Autor: Friedwald Schedel

Weißenbrunn, Donnerstag, 24. Sept. 2015

Egon Herrmann feiert am Samstag seinen 60. Geburtstag. Im Gespräch mit inFranken.de verrät das Weißenbrunner Gemeindeoberhaupt, warum er sich so gern für das Bierdorf des Frankenwaldes einsetzt und was er in den nächsten Jahren noch so alles vorhat.
Egon Herrmann wird am Samstag 60 Jahre.  Foto: Friedwald Schedel


Doppelten Grund zum Feiern hat der Weißenbrunner Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) am Wochenende: Erstens ist Kirchweih im Bierdorf, und zweitens wird er am Samstag 60 Jahre. Die Bürger können ihm an seinem Geburtstag von 10 bis 15 Uhr in der Leßbachtalhalle gratulieren. Sie sollen aber, bitte, weder Blumen noch Alkoholisches als Präsente mitbringen, sondern lieber Spenden, die größtenteils für die Ganztagsschule Weißenbrunn verwendet werden.

Für die jungen Gemeindebürger hat der Bürgermeister nämlich ein Herz. Ist froh, dass in seiner bis jetzt 13-jährigen Amtszeit viel für die Kleinen im Kindergarten- und Grundschulbereich getan werden konnte. Und für Familien mit Kindern: "Wir positionieren uns als Wohngemeinde für Kronach, weil wir nicht genügend Gewerbeflächen ausweisen können", gibt das Gemeindeoberhaupt die Richtung vor. Er ist unermüdlich und pausenlos für Weißenbrunn aktiv, zählt die Stunden nicht, auch wenn es viele Wochen gibt, in denen Herrmann keinen Abend zu Hause ist, immer bei Terminen.

"Ich bin mein Leben lang gern zur Arbeit gegangen, war über 30 Jahre lang bei der Telekom im Außendienst tätig", blickt Herrmann zurück. Auch seit 2002 hat er als Bürgermeister oft "Außendienst", Veranstaltungen am Abend zu besuchen. Egal wie spät es wurde, am nächsten Morgen um 8 Uhr ist er wieder im Rathaus, begrüßt die Mitarbeiter der Verwaltung mit Handschlag. Und er hat - trotz des Termindrucks - immer ein Lächeln parat. "Ich habe immer eine nach außen positive Ausstrahlung, bin ein positiver Mensch, auch wenn mal was schiefgeht." Das lässt sich Egon Herrmann nicht anmerken.


Für die Jungen und die Alten

Was hätte der Weißenbrunner Bürgermeister in den vergangenen 13 Jahren anders gemacht? "Nichts", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Das Negativste sei die schlechte Finanzlage: "Wir haben nicht alles Wünschenswerte umsetzen können, aber das Maximale rausgeholt." Mit "Wir" meint Egon Herrmann auch den Gemeinderat, in dem ein gutes Klima herrsche, und vor allem die Bürger, deren ehrenamtliches Engagement er gar nicht genug loben kann, das er als überragend bezeichnet. Ohne den Bürgereinsatz wäre das Feuerwehrhaus Wildenberg nicht entstanden, das Schwimmbad hätte ohne den entsprechenden Verein, den inzwischen mitgliederstärksten in der Gemeinde, nicht weiter betrieben werden können. Die Kommune unterstütze das nach Kräften. Aber man dürfe das Ehrenamt auch nicht überfordern, mahnt das Gemeindeoberhaupt.

Das Amt des Bürgermeisters ist sein Traumjob, denn er kann einiges bewegen, "auch wenn man die finanziellen Manschetten eng angelegt bekommt". Und weil er so viel Spaß am Bürgermeisteramt hat, lässt er offen, ob er bei der nächsten Wahl 2020 erneut antritt. Bis dahin hat er noch viel vor, will nicht nur für die Jungen etwas tun, sondern auch für die Älteren. Eine Möglichkeit schaffen, "damit man Weißenbrunn im Alter nicht verlassen muss". Da viele Bauflächen in Überschwemmungsgebieten liegen, ist das nicht einfach. Und vielleicht kann sich Egon Herrmann bis dahin einen seiner Träume erfüllen: eine Reise nach Kodiak Island zu den größten Bären der Erde.


Stichworte aus der Vita

Privates Aufgewachsen in Hummendorf, verheiratet, zwei Kinder

Berufliches 32 Jahre technischer Beamter bei der Telekom; seit 1. Mai 2002 Bürgermeister von Weißenbrunn

Ehrenämter Kreisrat, Kreis- und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, ehemaliger Kreisheimatpfleger, ehemaliger Bezirksvorsitzender von Mundarttheater Franken, Gründer von zwei Theatergruppen (Hummendorf und Kronach)

Sport und Hobbys Rad fahren (fast täglich 20 Kilometer bis Oberrodach oder Redwitz), Nordic Walking, Lesen (Geschichtsmagazine und naturwissenschaftliche Abhandlungen), Laientheater (Mundart), ehemaliger Ringer in einem Lichtenfelser Verein (dreimal bayerischer Meister, einmal deutscher Meister)