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Weißenbrunn hat Potenzial für erneuerbare Energien


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Weißenbrunn, Mittwoch, 09. Oktober 2013

Die Gemeinde Weißenbrunn lotet die Möglichkeiten aus, die Energiewende voranzutreiben. Ein Fachmann informierte die Mitglieder des Gemeinderats in ihrer Sitzung über Potenziale zur Energiegewinnung.
Die Dächer in Weißenbrunn bieten nach Ansicht der Energieagentur Oberfranken noch reichlich Spielraum, um die Gewinnung regenerativer Energien voranzubringen. Foto: Archiv


Das Bierdorf hat bereits viel Positives für die Energiewende getan. So wird der Strombedarf der Kommune schon bis zu über 65 Prozent durch erneuerbare Energien abgedeckt. Dazu tragen hauptsächlich die drei Freiflächen-Photovoltaikanlagen ihren Teil bei. Auf den Dachflächen liegt aber noch großes Potenzial brach. Bis Ende 2012 wurden nur 7,5 Prozent dieses Potenzials auf Dachflächen von Wohngebäuden genutzt. Die Energieagentur Oberfranken sieht aber auch in Windkraftanlagen verstecktes Potenzial für Weißenbrunn. Die Wertschöpfung durch Windkraftanlagen könnte gerade durch die Finanzierung per Bürgerbeteiligungen optimal ausgenutzt werden.

In seinem Fazit stellte Markus Ruckdeschel von der Energie agentur fest, dass der Stromverbrauch in Weißenbrunn bei über zehn Gigawattstunden liegt. Erzeugt werden aus erneuerbaren Energien etwa 7,4 Gigawattstunden. Es könnte jedoch ein Potenzial von rund 37 bis 38 Gigawattstunden ausgeschöpft werden.

Die Energieagentur Oberfranken sieht große Chancen für die regenerative Energieerzeugung und -versorgung in der interkommunalen Zusammenarbeit. Einleitend zu dem Vortrag von Markus Ruckdeschel informierte Bürgermeister Egon Herrmann (SPD), dass die Gemeinde Weißenbrunn am Modellprojekt "Energiecoach für Gemeinden" teilnimmt. Das Projekt wurde von der Regierung von Oberfranken initiiert. Die Leistungen der Energieagentur werden von der Regierung gezahlt und den Gemeinden kostenlos zur Verfügung gestellt.


Beratung zur Energiewende

Ziel dieses Projektes ist es, die Gemeinden im Zeitalter der Energiewende zu beraten und zu unterstützen. So werden Immobilien der teilnehmenden Gemeinden von den Fachleuten der Energieagentur begangen und näher untersucht. In Weißenbrunn wurden hierfür die Schule und die Leßbachtalhalle ausgewählt.

Zweiter Bürgermeister Friedrich Thaler (CSU) hielt das Thema "Erneuerbare Energien" und die Bürgerbeteiligung für so wichtig, dass er den Antrag stellte, diese bei der Bürgerversammlung am 12. November in die Tagesordnung aufzunehmen.

Markus Ruckdeschel von der Energieagentur Oberfranken hatte zuvor in einer Bestands- und Potenzialanalyse für den Einsatz von erneuerbaren Energien in Weißenbrunn mehrmals darauf hingewiesen, dass eine große Chance weiterer Realisierungen in einer größeren Bürgerbeteiligung bestehe. Dazu müsse der Bürger besser informiert werden. Das Bewusstsein müsse auf die Vorteile von erneuerbaren Energien gelenkt werden.