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Weinschrank und Kommode brachten Gesellenbrief ein


Autor: Veronika Schadeck

Küps, Freitag, 08. August 2014

Am Freitagmittag fand eine kleine Festveranstaltung für die Prüflinge des Ausbildungsjahres 2013/14 in der Jugendwerkstatt in Küps statt.
Daniel Engelhardt und Pascal Liebich bekamen für ihre Gesellenstücke eine Belobigung seitens der Handwerkskammer. Sie finden den Wertstoff Holz als spannend.  Foto: Veronika Schadeck



Zehn Heranwachsende konnten ihren Gesellenbrief entgegennehmen.
Daniel Engelhardt und Pascal Liebich waren zwei davon. Sie erhielten für ihre Gesellenstücke eine Auszeichnung von der Handwerkskammer. Rund 80 Stunden investierten die beiden Jugendlichen in ihre Prüfungsaufgaben. Während Pascal Liebich einen Weinschrank aus Kirschbaumholz fertigte, schuf Daniel Engelhardt eine Kommode mit Beleuchtung aus Kernesche.
Für beide war diese Gesellenarbeit mit neuen Erfahrungen verbunden. Nicht ohne Stolz erzählten sie, dass hier Kreativität gefragt war, denn - abgesehen von Grundmaßen - war nicht vorgegeben. So waren ihre Ideen und praktischen Fähigkeit gefordert. "Die Arbeit hat so richtig Spaß gemacht" erzählt Daniel Engelhardt, denn "täglich konnten wir den Fortschritt unseres Gesellenstückes beobachten.

Etwas Eigenes schaffen, das spornt schon an!".

Keine richtige Stimmung

Während Daniel Engelhardt demnächst in einer Schreinerei seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann, ist Pascal Liebich noch auf der Suche. Er ist aber zuversichtlich, dass er in nächster Zeit einen Job findet. Eine richtige Stimmung wollte beim offiziellen Teil der Festveranstaltung nicht aufkommen. Die Leiterin der Jugendwerkstatt, Burgunde Brauer sprach von einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, da zehn Jugendliche ihre Gesellenprüfung als Beiköche, beziehungsweise Holzfachwerker bestanden haben. Weinend, da dies - aufgrund der Schließung der Jugendwerkstatt zum 31. August - die letzte Feier mit Abschlussabsolventen war.

Burgunde Brauer hatte Leitung

Von Anfang an, also seit Mitte der 80-er Jahre, hat Burgunde Brauer die Leitung inne. Die Jugendwerkstatt sei wie eine große Familie gewesen, in der die Jugendlichen Chancen bekommen hätten. Die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Kronach, Ludwigsstadt, Michelau e. V., Karin Pfadenhauer, betonte den Anlass dieser Feier. Es gehe darum, den Erfolg der Teilnehmer an den Gesellenprüfungen, die sie in der Jugendwerkstatt und in der Schaumberger Schule in Coburg abgelegt haben, zu würdigen.
Erleichtert war sie, dass es dem Träger gelungen ist, für alle Jugendlichen - die ihren Abschluss noch nicht in der Tasche haben, Anschlusslösungen zur Fortsetzung ihrer Ausbildung gefunden zu haben.Weiterhin freute sich die Geschäftsführerin, dass bei den drei Teilnehmern, die an der Maßnahme "Lernen und Arbeiten" teilgenommen haben, zwei davon eine Lehrstelle bekommen haben. Der Dritte kann in einer betrieblichen Anschlussmaßnahme weitermachen.
Pfarrer Friedrich Seegenschmiedt erinnerte, dass seit Bestehen der Jugendwerkstatt viele junge Menschen dahingehend gefördert worden seien, auf eigenen Füßen zu stehen.
"Ihr habt eine tolle Leistung gezeigt", lobte Claudia Dautel vom Förderverein. Im Rahmen ihrer dreijährigen Ausbildung hätten die Schüler wertvolle Erfahrungen machen können. Sie ermahnte die Absolventen, sich dessen bewusst zu sein, dass es Menschen gebe, für die sie eine besondere Bedeutung hätten.