Weg von den reinen Fichtenwäldern
Autor: Michael Wunder
Kronach, Montag, 02. März 2015
In diesem Jahr erhebt die Bayerische Forstverwaltung die Situation der Waldverjüngung in allen Waldbesitzarten. Die Daten bilden die Grundlage für die Schalenwild- Abschlussplanung für die kommenden Jagdjahre.
Bei einer Informationsveranstaltung nahe der Hammermühle führten die Forstfachleute das Aufnahmeverfahren vor. Forstdirektor Michael Schneider meinte, dass man mit diesem forstlichen Gutachten eine objektive Erfassung erreicht.
Das forstliche Gutachten habe vielerlei Bedeutung und liefere einen wichtigen Beitrag der Forstverwaltung zur Verwirklichung der Ziele des Waldgesetzes und des Bayerischen Jagdgesetzes. Auch erreiche man damit die Schaffung einer Grundlage für das einvernehmliche Aufstellen gesetzeskonformer Abschusspläne durch die Beteiligten vor Ort. Aufgrund des hohen Gefährdungsrisikos gelte es, den Wald vom reinen Fichtenbestand auf Mischwälder umzustellen.
"Wir haben in den letzten Jahrzehnten ziellos auf die Fichte gesetzt", meinte Schneider. Langfristiges Ziel der Waldwirtschaft sei eine eigenständige, natürliche Entwicklung von Mischwäldern.
Die Bejagung soll die natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen. Die Auswahl der Flächen findet nach eine bayernweit einheitlichen Gitternetzraster statt. Im Grunde wurden die gleichen Flächen wie beim letzten Gutachten vor drei Jahren gewählt.
Die beiden Förster Christof Maar und Armin Hanke stellten den Teilnehmern die Vorgehensweise bei der Erfassung der Daten vor. Gezielt werden dabei die kleinen Bäumchen um den Zielpunkt gemessen und auf Verbiss geprüft und dokumentiert. Insgesamt befindet man sich bei der Waldverjüngung auf einem guten Weg hin zu stabilen Mischwäldern, so das Fazit.