Druckartikel: "Was lange währt, wird endlich gut"

"Was lange währt, wird endlich gut"


Autor: Heike Schülein

Teuschnitz, Dienstag, 07. April 2015

 Am Dienstag fand der erste Spatenstich für den Lehr- und Schaugarten an der Arnika-Akademie in Teuschnitz statt. Landrat Marr sieht das Geld hierfür als "sehr gut angelegt". Die vielen Gäste würdigten den Einsatz und das Durchhaltevermögen der Visionäre.
Bürgermeister Peter Ebertsch (v. l.), MdL Jürgen Baumgärtner, Bürgermeisterin Gabriele Weber, Landrat Oswald Marr, Rudolf Landmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bürgermeister Peter Klinger und Arnikastadt-Netzwerkmanager Oliver Plewa beim ersten Spatenstich für den Lehr- und Schaugarten Foto: hs


Voller Freude sticht Landrat Oswald Marr in den Boden und wirbelt mit dem Spaten die Erde durch die Luft. Der Landrat gab damit - zusammen mit der Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabriele Weber, MdL Jürgen Baumgärtner, Rudolf Landmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg/Wunsiedel sowie Arnikastadt-Netzwerkmanager Oliver Plewa - den symbolischen Startschuss für die Bauarbeiten des neuentstehenden Lehr- und Schaugartens. Mächtig "Staub aufgewirbelt" hat auch das Vorhaben "Arnikastadt Teuschnitz", das man - trotz mancher Skeptiker und Kritiker - beharrlich Schritt für Schritt vorantrieb.

"Schritt in die richtige Richtung"

Ein idyllischer Teichbereich als Herzstück des Gartens, Ausbuchtungen für Sitzgelegenheiten, eingestreute Rasenflächen, ein Tee-Pavillon, eine Veranstaltungswiese und natürlich Kräuter über Kräuter - So soll

er aussehen: Der neue Lehr- und Schaugarten, mit dessen Spatenstich - so Bürgermeisterin Gabriele Weber - "ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung" gemacht werden konnte. Auf rund 3000 Quadratmetern Fläche soll dieser ein Ort des Lernens, des Beobachtens und ein Ort der Besinnung auf die Natur und den Menschen werden. Sehr freute sich Weber, zu diesem freudigen Anlass viele Mitstreiter und Unterstützer begrüßen zu können. In Reihen der Ehrengäste sah man beispielsweise ihre Bürgermeister-Kollegen aus Tschirn, Peter Klinger, sowie Tettau, Peter Ebertsch, Regionalmanager Willi Fehn, Pfarrer Joachim Lindner, Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger, Klaus Schaumberg vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kronach, Stephan Neumann von der Regierung von Oberfranken, den verantwortlichen Landschaftsarchitekten Götz Lauenstein von der Firma Droll und Lauenstein Coburg, den Vorsitzenden des Arnikavereins Teuschnitz, Hans-Peter Müller, und seinen Stellvertreter Clemens Richter sowie Teuschnitzer Stadträte.
Die Bürgermeisterin lobte das Engagement der Visionäre und Idealisten. Ohne sie hätte man das Projekt, mit dem man sich in Teuschnitz schon sehr lange beschäftige, nicht voranbringen können. Ihr besonderer Dank galt Landrat Oswald Marr, der sie bei den Vorbereitungen sehr unterstützt habe und mit ihr von Stelle zu Stelle gegangen sei. "Du hast immer an das Projekt geglaubt. Ich weiß, was wir Dir zu verdanken haben", würdigte sie den Landrat. Seit nunmehr über einem Jahrzehnt sei man - nachdem man viele Arbeitsplätze verloren habe - damit beschäftigt, Teuschnitz neu auszurichten. "Wir haben uns das Leitbild ,Gesundheit und Natur‘ gegeben", so die Bürgermeisterin. Schließlich sei Wellness, Ruhe und Entspannung heutzutage in aller Munde. Stolz zeigte sie sich auf das in Teuschnitz im Ehrenamt geleistete enorme bürgerschaftliche Engagement. Nachdem man im vergangenen Herbst die Arnika-Akademie habe einweihen können, könne man sich nun erneut über eine stattliche Förderung für den mit 240 000 Euro veranschlagten Lehr- und Schaugarten freuen. Ihr Dank galt in diesem Zusammenhang Rudolf Landmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg/Wunsiedel für die Bezuschussung mit 100 000 Euro aus dem Leader-Förderprogramm, sowie der Oberfrankenstiftung für die Förderung in Höhe von 50 000 Euro. Die beauftragte Firma, Reso Garten- und Landschaftsbau in Stadtsteinach, habe eine Fertigstellung in acht Wochen zugesagt - eine, wie sie bemerkte, "große Herausforderung". "Was lange währt, wird endlich gut", resümierte Landrat Oswald Marr, zugleich Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung. Fast seine gesamte Dienstzeit als Landrat - an die 15 Jahre - beschäftige man sich nun schon mit diesem Projekt. Sicher zeigte er sich auch darin, dass ein solches Vorhaben ohne Hauptamtliche nicht zu schultern sei. Ein "so nebenbei" funktioniere nicht. Das Leader-Förderprogramm bezeichnete er als Super-Instrument - unkompliziert und gut händelbar. Es fördere und helfe effektiv. Das Miteinander mit der Oberfrankenstiftung funktioniere sehr gut. "Das Geld hierfür ist sehr gut angelegt", strahlte er und freute sich schon auf das anstehende 625. Stadtjubiläum, bei dem man wieder zusammenkomme. Größten Respekt zollte er Bürgermeisterin Weber, die "dicke Bretter bohre".

"Tolle Geschichte" für Teuschnitz

"Bürger gestalten ihre Heimat. Wenn alle Mitwirkenden an einem Strang ziehen, kommt etwas Gutes dabei heraus", freute sich Landmann, der von einer "tollen Geschichte" für Teuschnitz sprach. Er freute sich, dass das Geld in der Region bleibe. "Eine Region hilft sich selbst" - Das ist ein tolles Motto. So ist mir um meine Heimat nicht bange", würdigte auch Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner. Die Arnikastadt sei ein wichtiges Standbein für Teuschnitz.