War Donnerstag ein guter Tag für Loewe?
Autor: Alexander Löffler
Kronach, Freitag, 17. Januar 2014
Loewe wird großteils an eine Gruppe deutscher Investoren verkauft. "Es ist der letzte Strohhalm, an den sich Loewe nun klammern kann", sagt Redakteur Alexander Löffler.
Es war am Donnerstag trotz der bisherigen Tiefschläge seit langem wieder einmal ein Lichtstreif am Loewe-Horizont zu sehen.
Dabei sah dies Mitte der Woche noch ganz anderes aus. Zu diesem Zeitpunkt verliefen nämlich die Gespräche mit einem weiteren potenziellen Investor im Sand.
Die Schlinge um den Hals von Loewe zog sich damit ein weiteres Stück zu. Die Zeit drängte, Insider sprachen in den letzten Tagen gar davon, dass das Eigenkapital nur noch für kurze Zeit ausreiche, um den Betrieb am Leben zu halten. Trotz dieser zwischenzeitlichen Niederlage zogen alle Beteiligten nun offenbar ihren letzten Joker. Es ist der letzte Strohhalm, an den sich Loewe nun klammern kann.
Sicher scheint zu sein, dass der Mitte der Woche geplatzte Deal weit mehr Loewe-Mitarbeitern noch den Job bewahrt hätte - aber auch hier hätte man nicht gewusst, für welche Dauer.
Man darf die Augen nicht davor verschließen, dass es wohl weitere Einschnitte geben wird: weiteren Stellenabbau - vermutlich auch die Abkehr von den mitunter sehr höhen Löhnen und Gehältern, die sicherlich auch ein Grund dafür waren, dass Loewe in die Schieflage gekommen ist.
Ob die jetzt erzielte Lösung auch fürs operative Geschäft nachteilig sein wird, darf bezweifelt werden. Obwohl noch keine einzelnen Namen bekannt sind, dass ehemalige Topmanager von Apple und Bang & Olufsen mit im Boot sind, zeugt von einem gewissen Know-How, das diese Personen mitbringen. Vereint mit der Technologie, über die Loewe eh schon verfügt, bleibt die Hoffnung auf eine vielleicht doch noch erfolgreiche Zukunft. Dazu wird das Unternehmen aber alte, möglicherweise vielleicht sogar verfilzte Strukturen aufbrechen müssen. Darauf wird sich ein Hauptaugenmerk der neuen Investoren richten müssen.
Sicher, am Ende hatte Loewe keine Wahl mehr - nur eine andere Möglichkeit hätte es noch gegeben, dann wären aber die Lichter ausgegangen. Loewe wäre Geschichte gewesen. Deshalb muss man ganz klar sagen: Der 16. Januar war ein guter Tag für Loewe.