Wandern zu versunkenen Burgen bei Wallenfels
Autor: grahl
Wallenfels, Freitag, 11. Oktober 2019
Von den mittelalterlichen Burgställen Hohenrod und Wallenrod auf den Schlossbergen bei Wolfersgrün und Mauthaus steht kein Stein mehr. Nur noch Ringwälle und Grabenreste erzählen von der Blütezeit einstiger Ritterherrlichkeit.
Die sagenhafte Geschichte der beiden versunkenen Burgen haben wir für unsere Leser in zwei Teilabschnitte gegliedert: "Das Nachtgespenst von Burg Hohenrod" und "Die Schatzgräber von Burg Wallenrod".
Burg Hohenrod
Wo abgeschiedene Täler als einzige Wege in den alten "Nortwald" führten, wurden einst Burgen und Befestigungen gebaut, die als militärische, ritterliche und verwaltungstechnische Stützpunkte die Macht der Landesherren sicherten, der Besiedelung und wirtschaftlichen Entwicklung dienten und Ausdruck für den Behauptungswillen des Volks gegen fremde Mächte und Wesensarten waren.
So entstanden auch die nicht weit voneinander entfernten Burgen Hohenrod und Wallenrod, die heute nur noch mit spärlichen Ringwällen und Grabenresten an die Blütezeit einstiger Ritterherrlichkeit erinnern.
Östlich von Wolfersgrün, wo sich der Europäischen Fernwanderweg E3 und der "Pechkratzerweg" (DÖ 23) im Lamitztal begegnen, erhob sich auf dem 630 Meter hohen Schlossberg die Burg Hohenrod. Die "Rodung auf der Höhe" gab ihr wohl auch den Namen.
Die Anlage war wohl dazu ausersehen, die Lamitzstraße zu sichern, die die bischöflichen Orte Wallenfels und Kronach mit den orlamündischen Siedlungen Geroldsgrün, Steben und Lichtenberg verband. Diese Wallburg war ovalförmig auf der allseitig steil abfallenden Bergkuppe angelegt und hatte einen Durchmesser von zehn mal 24 Metern. Sie wurde durch zwei Ringgräben und die dazugehörigen Ringwälle geschützt. Der obere Ringgraben zog sich etwa sieben Meter unterhalb der Burgmauer um das Bergmassiv herum, während der untere Graben mit dem Außenwall noch fünf Meter tiefer lag.
Von der ehemaligen Burganlage selbst ist nichts mehr erhalten; dagegen sind die Ringgräben und Wälle verflacht, aber noch sichtbar.
Der Burgstall Hohenrod ist vom Urbild her älter als Wallenrode und dürfte gegen Ende des 12. Jahrhunderts von Dienstmannen der Plassenburger Herzöge von Meranien erbaut worden sein. Nach deren Aussterben war ihr Besitz umstritten.