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Wallenfelser müssen tiefer in die Taschen greifen


Autor: Michael Wunder

Wallenfels, Dienstag, 26. November 2013

Der Stadtrat Wallenfels beschloss in seiner Sitzung am Montagabend Gebührenerhöhungen. Betroffen sind verschiedene Teilbereiche.
Wer künftig das Wallenfelser Schwimmbad besuchen will, muss sich auf höhere Eintrittspreise einstellen. Foto: Archiv


Die Bürger der Stadt Wallenfels werden künftig kräftiger in den Geldbeutel greifen müssen: Abwassergebühren, Beerdigungskosten und Grabgebühren werden erhöht. Darüber hinaus müssen auch Freibadbesucher ab dem kommenden Jahr mehr bezahlen.

Während die Stadt beim Wasser im Großen und Ganzen kostendeckend arbeitet, habe eine Nachkalkulation im Bereich Abwasser ein Defizit ergeben, sagte Bürgermeister Peter Hänel (FW). "Wir sind angehalten, kostendeckend zu arbeiten. Deshalb müssen gewisse Beträge angepasst werden." Der Finanzausschuss, der sich bereits mit der Thematik beschäftigt hat, schlug deshalb vor, die geringe Grundgebühr von derzeit 24 auf 60 Euro jährlich anzuheben.

Mit dieser Maßnahme, die das Defizit in Höhe von rund 30 000 Euro ausgleicht, könne die Verkaufsgebühr von derzeit 2,75 Euro in Wallenfels und 2,48 Euro in den Ortsteilen (nur Schmutzwasser) beibehalten werden.

Zwei Gegenstimmen

Sieglinde Stumpf (FW) und Bernd Stöcker (CSU) sprachen sich gegen diesen großen Sprung aus und verwiesen auf die Bürger mit wenig finanziellem Spielraum. "Ich befürchte, dass es künftig noch mehr Bürger gibt, die der Zahlung nicht mehr nachkommen können", betonte Stöcker. Beide stimmten nach langer Diskussion gegen den Vorschlag.

Auch wenn die Tendenz bei den Beerdigungen hin zu Urnenbestattungen geht, müsse man bei den herkömmlichen Erdbestattungen kostendeckend arbeiten. Dies sei gerade am Friedhof in Wallenfels nicht mehr gegeben, informierte der Bürgermeister. Es müssen deshalb die Kosten für die Grabherstellung von 600 auf 700 Euro und bei tiefen Gräbern von 850 Euro auf 1000 Euro erhöht werden. Darüber hinaus werden die Grabgebühren um jeweils fünf Euro pro Jahr erhöht. Somit kann auch das bestehende Defizit in Höhe von 7500 Euro ausgeglichen werden.

Die längere Diskussion zeigte die Notwendigkeit der Erhöhungen auf. So meinte zweiter Bürgermeister Jens Korn (CSU), dass gute Gründe dafür sprächen und man diese dem Bürger verständlich machen müsse. "Es bleibt uns nichts anderes übrig", sagte Dritter Bürgermeister Jochen Vandrey (SPD). "Es ist nie ein Spaß, wenn Erhöhungen notwendig sind", betonte Geschäftsleiter Frank Jakob, der die Kalkulationen vorstellte. "Auch wenn es uns schwer fällt, müssen wir was tun, damit wir weitere Hilfen von außen bekommen", verteidigte Günter Blumenröther (CSU) die vom Finanzausschuss vorgeschlagenen Erhöhungen.

Eintrittspreis wird erhöht

Die Eintrittspreise im Freibad werden für Erwachsene von 2,50 Euro auf drei Euro und für Jugendliche von einem auf 1,50 Euro erhöht. Die Sparbemühungen sehen auch vor, dass derzeit zwei im Bauhof nicht besetzte Stellen gestrichen werden.

Der Bürgermeister dankte der Staatsregierung für die Stabilisierungshilfe in Höhe von 750 000 Euro. Um einen Nachweis zu erbringen, dass die zweckgebundene Bedarfszuweisung entsprechende Verwendung findet, war es notwendig, einen Nachtragshaushalt aufzustellen. "Ich bin jetzt 37 Jahre in diesem Haus tätig, ein Nachtragshaushaltsplan war bisher nicht notwendig", sagte der Bürgermeister, der das geforderte Zahlenwerk vorstellte. Dabei wird die Verschuldung, trotz großer Investitionen im Bildungszentrum, erstmals seit zehn Jahren wieder unter sieben Millionen Euro liegen.




Flößen Über die abgelaufene Floßsaison berichtet Barbara Kolb-Kremer. Sie bezeichnet die Saison als eher mäßig. Angesichts der Umstände könne man aber dennoch zufrieden sein. Bis man den neuen Genehmigungsbescheid in Händen hatte, mussten Anfragen vertagt werden. Anschließend hatte man zu viel und später zu wenig Wasser zum Flößen. Deshalb mussten auch Floßtage abgesagt oder eingeschränkt werden. Künftig will man die zum Ende der Saison angebotenen Alternativprogramme weiter ausbauen. Auch sollte verstärkt in den neuen Bundesländern geworben werden.
Feuerwehr Vorbehaltlich der Zustimmung des Kreisbrandrates wurden die Kommandanten der Feuerwehr Wolfersgrün (Dieter Gräf, Holger Brehm und Hilmar Goller) bestätigt. Zur Kenntnis genommen wurden die Besichtigungen der Wehren in Geuser, Neuengrün und Wolfersgrün. Alle sind in einer guten Verfassung.

Leck Die marode Trinkwasserleitung im Bereich des Thiemitztals monierte Marco Fischer (FW). An der 60 Jahre alten Leitung seine viele Leckstellen vorhanden, so Fischer.

Gratulation Bürgermeister Peter Hänel gratulierte Günter Blumenröther (CSU) zur kommunalen Verdienstmedaille. Seit 1984 ist Blumenröther im Stadtrat. Zuvor war er sechs Jahre Ortssprecher.

Stadtumbau Beauftragt wurden vorbereitenden Untersuchungen für das Stadtumbaumanagement. Diese sind Voraussetzung für eine Förderung im Sanierungsgebiet von Wohnungen. Dafür soll im Oberen Rodachtal ein Gesamtkonzept entstehen. Bürger können für Sanierungsmaßnahmen einen Zuschuss von bis zu 20 000 Euro erhalten. Diesen teilen sich die Regierung (80 Prozent) und die jeweilige Kommune (20 Prozent).