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Wallenfels: Geduld gefragt auf der Ortsumgehung


Autor: Anna-Lena Deuerling

Wallenfels, Freitag, 02. November 2018

Die Arbeiten auf der Umgehungsstraße werden voraussichtlich noch vier Wochen andauern - im Frühjahr steht schon die nächste Maßnahme bei Wallenfels an.
Die Ortsumgehung Wallenfels ist derzeit auf Streckenabschnitten nur einspurig befahrbar.Anna-Lena Deuerling


Es ist ruhig auf der Ortsumgehung bei Wallenfels am gestrigen Freitag. Der Brückentag macht sich auch auf den beiden Baustellen auf der B173 bemerkbar. Hier passiert heute nichts mehr. Die Baustellenampel wechselt auf grün. Drei, manchmal vier Fahrzeuge passieren den rund 900 Meter langen Abschnitt, auf dem seit Mitte Oktober die Übergangskonstruktionen von Straße zu Brückenbauwerk saniert werden, bis sie am nächsten Rotlicht zum Stehen kommen.

Schäden am Belag

Sowohl bei der Brücke über die Wilde Rodach als auch bei der Talbrücke über den Geusergrund hatte die Straßenmeisterei Schäden am Straßenbelag festgestellt - nichts Außergewöhnliches bei Konstruktionen dieser Art. "Wir beheben momentan die Schäden und werden im Zuge dessen auch die beiden Brückenbauwerke instand setzen", erklärt Horst Moser, Projektleiter für Brückenbau beim Staatlichen Bauamt in Bamberg.

In der kommenden Woche werden die Arbeiten fortgesetzt. Für die Sanierung muss der Asphalt circa vier Zentimeter abgetragen werden - im Bereich der Übergangskonstruktion noch tiefer, bis zum Bauwerk. In den nächsten Schritten muss die Konstruktion entrostet, gestrichen und mit einem Korrosionsschutz versehen werden. "Im Anschluss wird wieder aufgebaut", schildert Moser das Vorgehen, das vor zwei Wochen in Angriff genommen wurde.

Die Spur in Fahrtrichtung Kronach soll in der kommenden Woche abgeschlossen werden. Für die Maßnahmen auf der anderen Fahrspur rechnet der Projektleiter mit weiteren drei Wochen. "Bis Ende November, Anfang Dezember sollten wir fertig sein - wenn das Wetter mitspielt", sagt er. Für verschiedene Arbeitsschritte sei man auf trockenes Wetter und Temperaturen im Plusbereich angewiesen.

"Es tut sich was"

Bürgermeister Jens Korn (CSU) blickt positiv auf die Arbeiten. "Es tut sich hier was und das ist natürlich gut. Es zeigt, dass das Straßenbauamt dahinter ist", sagt er. Der Zustand der Umgehungsstraße sei in den vergangenen Jahren immer wieder Thema gewesen.

Vor allem das Thema Lärmbelästigung sorgt regelmäßig für Gesprächsstoff und Beschwerden von Anwohnern. "Gerade Lkw verursachen beim Befahren dieser Übergänge natürlich deutliche Geräusche, das haben wir in der Vergangenheit wiederholt beim Bauamt angesprochen." Durch die Arbeiten erhofft sich das Gemeindeoberhaupt eine Verbesserung für die Betroffenen.

Doch die Maßnahmen auf der B173 sind noch nicht beendet, weiß Moser. Arbeiten an der Talbrücke am Allerswald komplettieren das dreiteilige Sanierungspaket, für das insgesamt 490 000 Euro investiert werden. Im Frühjahr soll es dort weitergehen. Moser geht von Baubeginn Ende März bis Anfang April aus. "Am Allerswald haben wir einen speziellen Fall", erklärt Moser, "hier müssen wir die Abdichtung erneuern." Und das dauere länger. Er schätzt, dass für weitere drei Monate mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen sei.

Kein Einzelfall in Bayern

Das Schicksal der Talbrücke ist kein Einzelfall. "Man hat sich beim Bau für ein Abdichtungssystem mit Flüssigkunststoff entschieden - was auch der damaligen DIN-Norm entsprach", erklärt er. In der Zwischenzeit habe man bei zahllosen Brücken in ganz Bayern festgestellt, dass dieses System nicht funktionsgemäß sei und die Norm entsprechend angepasst. "Die Abdichtungen müssen nun nach und nach ausgetauscht werden", sagt Moser.

Alle Brückenbauwerke an der Ortsumgehung sind nach dem gleichen Prinzip abgedichtet - trotzdem zeigen sich am Allerwald die deutlichsten Mängel: Feuchtigkeitsschäden und Blasenbildung unter der Asphaltdecke. "Es ist nicht so, dass jede dieser Abdichtungen Probleme bereitet", versucht Moser zu erklären. Man könne nicht genau sagen, warum gerade am Allerwald trotz gleicher Voraussetzungen dringender Handlungsbedarf herrsche, während an Wilde-Rodach-Brücke und Talbrücke über den Geusergrund die Abdichtungen noch intakt seien.