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Waldbesitzer auf neuem Weg


Autor: Heike Schülein

Hesselbach, Dienstag, 09. Oktober 2012

Der Forstwirtschaftsweg ist fertig. Er wurde mit einer Strecke von 610 Metern ausgebaut.
Forstamtmann Armin Hanke und Bürgermeister Wolfgang Förtsch (von links) begehen gemeinsam mit Waldbesitzern den neuen Forstwirtschaftsweg. Foto: Heike Schülein


"Was lange währt, wird endlich gut", freute sich Forstamtsdirektor Michael Schneider am Freitag in Hesselbach über den gelungenen Abschluss der Baumaßnahme. Und in der Tat: An diesem Tag gab es nur zufriedene Gesichter aller Beteiligter des Gemeinschaftsprojekts, bei dem man sich - wie es Bürgermeister Wolfgang Förtsch ausdrückte - gemeinsam auf den Weg machte.

Der Ausbau des Forstwirtschaftswegs war schon lange im Gespräch. Fast zwei Jahre debattierte man und suchte nach der bestmöglichen Lösung. Nun ist es geschafft. Der ausgebaute Weg verfügt jetzt über eine Lkw-fähige Wendeplatte und zwei Holzlagerplätze. Notwendig wurde dieser Ausbau, um die Bewirtschaftung und Pflege des Waldes auf Dauer zu gewährleisten. Sechs Waldbesitzer haben sich mit circa 20 000 Euro an den Baukosten in Höhe von 45 000 Euro beteiligt. Die restlichen 25 000 Euro wurden vom Freistaat Bayern bezuschusst.
Mit den Arbeiten zur Herstellung des Forstweges war die STL-Bau GmbH aus Weidenberg (Lehen) beauftragt worden. Die reine Bauzeit betrug 14 Tage. Zwei Mal musste aufgrund der schlechten Witterung unterbrochen werden. Bauträger war die Gemeinde Wilhelmsthal, da es sich beim "Lochgrabenweg" um einen Gemeindeweg handelt. Für die Planung und Bauleitung zeichnete das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kulmbach verantwortlich.

Laut Schneider bestanden die Schwierigkeiten bei dem Weg darin, dass er relativ steil bergauf geht.

"Das Gesamtergebnis kann sich wahrlich sehen lassen", freute er sich und bedankte sich bei allen Beteiligten. "Wir müssen bei solchen Projekten auf die Freiwilligkeit der Waldbesitzer setzen. So etwas kann nur realisiert werden, wenn alle Grundstückseigentümer einverstanden sind", betonte Schneider.

Sicher zeigte sich der Forstamtdirektor, dass eine ordentliche Waldbewirtschaftung nur mit einem intakten Weg möglich sei. "Die Fuhrunternehmen kaufen heutzutage großflächig ein und kommen wegen ein paar Metern Holz nicht mehr angefahren", meinte er. Holzpreis und Holzabfuhr könnten bei mit Lkw-befahrbaren Wegen optimiert werden. Den Waldbesitzern legte er ans Herz: "Pflegen Sie ihren Weg und gehen sie mit ihm sorgsam um, dann haben sie weniger Probleme mit der Wegunterhaltung und wir brauchen keine teuren Instandsetzungsmaßnahmen in ein paar Jahren."

Keine Selbstverständlichkeit


Erfreut zeigte sich auch der örtlich zuständige Forstamtsmann Armin Hanke vom Forstrevier Wilhelmsthal, der - ebenso wie Bürgermeister Wolfgang Förtsch - allen Beteiligten für ihren Einsatz und das Interesse an einer gemeinsamen Lösung dankte. Das Gemeindeoberhaupt lobte die unbürokratisch von statten gegangene Maßnahme und das - auch finanzielle - Engagement der Grundstücksbesitzer, das keinesfalls selbstverständlich sei.