Wahl sorgt noch einmal für Kribbeln
Autor: Marco Meißner
Kronach, Freitag, 23. Sept. 2016
Am morgigen Sonntag wird der Nachfolger von Oswald Marr als Kronacher Landrat gewählt. Der scheidende Amtsinhaber verfolgt das Geschehen mit Spannung.
Landrat Oswald Marr (SPD) blickt gerade aus dem Fenster seines Wagens, als wir ihn telefonisch erreichen. Wir wollen wissen, wie er den Wahlabend am morgigen Sonntag verbringen wird und den Wahlkampf zwischen Norbert Gräbner (SPD) sowie Klaus Löffler (CSU) wahrnimmt - den letzten in seiner Zeit als Landkreisoberhaupt. "Es ist wie jetzt gerade: Man fährt an den Plakaten von anderen vorbei, wo sonst die eigenen hingen. Am Anfang war das etwas schwierig für mich, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt", gesteht Marr, dass drei Monate vor dem Ruhestand Wehmut mitschwingt.
Am Sonntag werde das nicht anders sein. Denn wenn sein Nachfolger ermittelt ist, werde das der nächste Markstein auf dem Weg zur Wachablösung sein. Doch Marr wischt schnell den Anflug der Wehmut zur Seite. Er verspüre ebenso ein Gefühl der Erleichterung, räumt er ein.
"Letztlich hat man beides im Herzen", erklärt er.
Die Wahl will Marr - so wie viele Male zuvor - hautnah miterleben. Zunächst wird er am Sonntag mit seiner Frau selbst ins Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben. Am späten Nachmittag wird es ihn ins Landratsamt ziehen. "Ich bin zwar kein Wahlleiter, aber ich schaue schon drauf, dass alles läuft", stellt Marr fest. In seinem Dienstzimmer will er dann verfolgen, wie sich die Wahl entwickelt, in welchen Orten welche Resultate erzielt werden. Er wird vielleicht sogar seine eigenen Wahlergebnisse aus der Vergangenheit heranziehen, um Wählerbewegungen und Trends ablesen zu können. "Das ist sehr spannend."
Gegen 19 Uhr dürfte seiner Einschätzung nach feststehen, wer sein Nachfolger wird. Zwar kann es bei den Auszählungen und der Datenübermittlung immer mal Nachzügler geben, allerdings rechnet Marr damit, dass sich das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt herauskristallisiert haben wird.