Der Frankenwald ist auch bekannt als das "Bayerische Sibirien". In früheren Jahren gab es strenge Winter mit extrem viel Schnee und eisigen Temperaturen.
Die derzeitigen Hiobsbotschaften aus den Alpenregionen lassen aufhorchen: Es gibt ihn also noch - den Winter, der in vergangenen Zeiten für Angst und Schrecken, aber auch für Leid und für Tod gesorgt hat. Der Frankenwald macht da keine Ausnahme. Bekannt ist diese Region als das "Bayerische Sibirien". Und beim Blättern in alten Zeitungen wird man schnell fündig.
Besonders schlimm war es im Winter 1928/29. Damals sank die Temperatur stellenweise bis 37,5 Grad unter Null. Überall waren - falls vorhanden - die Wasserleitungen eingefroren. Erst im Mai konnten die Rohre aufgetaut werden.
Die Totengräber entzündeten nächtliche Feuer, um die Gräber ausheben zu können, denn der Boden war noch weit unter der Metermarke hart gefroren. 1941, 1942 und 1947 wüteten die Winter ebenso gnadenlos.
Insbesondere der Brennstoffmangel sorgte in den Nachkriegsjahren für unangenehme Zeiten. Unangenehm wurden auch die Winter 1954 und 1956. Selbst die Kirchturmuhren gaben auf Grund der Dauerkälte - so unter anderem in Haig - ihren Geist auf.
Schneehöhe: 180 Zentimeter
Zu besonderen Turbulenzen kam es 1963. Die Spitzenwerte lagen bei 32 Grad unter Null. Am 19. Januar 1963 kam es besonders dick. Ein starker Sturm brachte Schneeverwehungen bis zur Höhe von 180 Zentimetern und legte auf einigen Straßen des Frankenwaldes den Verkehr völlig lahm.
Eine besonders schlimme Situation entwickelte sich auf der Straße Kronach-Wilhelmsthal-Tschirn. Bei Hesselbach war - in nördlicher Richtung - kein Fortkommen mehr möglich. In der Gegenrichtung blieben die Fahrzeuge zwischen Lahm und Effelter im meterhohen Schnee stecken.
Ein Postomnibus und ein Werksomnibus saßen von Samstagmorgen bis in die Abendstunden fest. Zu allem Unglück konnte die Schneeschleuder des Straßen- und Wasserbauamts nicht eingesetzt werden, da die längst bestellten Ersatzteile noch nicht eingetroffen waren.