Von oben schaut der Landkreis Kronach ganz anders aus
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Dienstag, 01. Sept. 2020
Spektakuläre Erlebnisse für flugbegeisterte Laien, Fortschritte beim Erwerb der Segelfluglizenz und ein über 500 Kilometer weiter Streckenflug zählten zu den Attraktionen beim Urlaubsfliegen auf dem Gelände des Luftsportclubs Nordhalben.
Die Segelflieger des Luftsportclubs Nordhalben veranstalteten unter den bestehenden Coronaauflagen ihr jährliches Urlaubsfliegen auf dem Segelfluggelände in Titschendorf. Die Wetterlagen der vergangenen Wochen sorgten dabei für optimale Verhältnisse für Ausbildungs- und Streckenflüge sowie Mitflugmöglichkeiten für interessierte Besucher.
Auf dem Segelfluggelände wurden mehr als 100 Starts mit über 75 Stunden Flugzeit verzeichnet. Für die Mitflugmöglichkeiten griff der LSC auf einen vom benachbarten Club aus Kulmbach gecharterten Kunststoffdoppelsitzer des Typs Twin Astir 2 zurück. Flugbegeisterten konnte so ein unvergessliches Erlebnis weit droben über ihrer Heimat, dem Grünen Band und dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost- und Westdeutschland ermöglicht werden.
Das nahmen besonders Gäste aus dem Hofer Landkreis sowie aus Thüringen wahr. Die Vereinsführung wies darauf hin, dass für interessierte flugbegeisterte Gäste an jedem Sonntag von Mai bis Ende Oktober eine Mitfluggelegenheit bestehe.
Die drei Flugschüler des Vereins kamen voll auf ihre Kosten und ihre Ausbildung zum Scheininhaber machte Fortschritte. Während Johannes Neubauer und Robin Neubauer mit dem praktischen Teil relativ weit sind, begann die erst 13-jährige Mischel Kobylarek aus Wurzbach mit ihrer Ausbildung zur Segelfluglizenz. Mit 14 Jahren darf sie ihren ersten Alleinflug machen. Fluglehrer Christian Walle erklärte, dass die beiden anderen Schüler im Winter den theoretischen Teil absolvieren und dann im kommenden Jahr auch die praktische Prüfung ablegen werden.
Über 500 Kilometer
Die beiden Vorsitzenden, Max Deckelmann und Christian Walle, begaben sich gemeinsam mit zwei Gastpiloten des Segelflugzentrums Ottengrüner Heide auf einen Streckenflug. Die frei gewählte Strecke der vier Piloten führte sie von Titschendorf aus über den Fichtelberg im Erzgebirge zurück in den Thüringer Wald bis zur Olympiarodelbahn von Oberhof, um von dort noch einen weiteren Schenkel bis Eschenbach in der Oberpfalz zu fliegen.
Zurück auf dem Segelfluggelände in Titschendorf zeigten die Navigationsrechner der vier Segelflugzeuge je eine Gesamtstrecke von über 500 Kilometern an.
Die Vereinsführung macht sich seit längerer Zeit Gedanken über eine Flugzeugparkumgestaltung, um den Flugzeugpark moderner und interessanter zu gestalten. Christian Walle und Max Deckelmann zeigten sich zuversichtlich, dass es da in den kommenden zwei Jahren Veränderungen geben werde. Damit soll der Verein auch für auswärtige Piloten attraktiver werden, gleichzeitig erhofft man sich dadurch Nachwuchs zu gewinnen.
Das Gesellige sei während der gemeinsamen Woche auf dem Segelfluggelände in Titschendorf auch nicht zu kurz gekommen, resümierten die beiden Vorsitzenden.