Von der Lufthansa in die Gemeinde - Mitwitz' Bürgermeister Hans-Peter Laschka im Porträt
Autor: Veronika Schadeck
Mitwitz, Donnerstag, 24. Januar 2019
Hans-Peter Laschka ist seit fast 30 Jahren Bürgermeister von Mitwitz. Der Weg zu Beginn seiner politischen Amtszeit war steinig. Später machten Laschka gesundheitliche Probleme zu schaffen.
Knapp 29 Jahre, also fast 10 500 Tage, führt Hans-Peter Laschka als Bürgermeister die Gemeinde Mitwitz. Er hat mit drei Landräten, drei Kämmerern und über 40 Gemeinderäten zusammengearbeitet. Damit ist er der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis. Nun bereitet er sich langsam auf seinen Ruhestand im Mai 2020 vor.
Während seiner Amtszeit hat der 64-Jährige viele Höhen und Tiefen erlebt. Spricht man ihn auf Veränderungen in seinem Berufsleben an, so meint er: "Die Aufgaben sind eigentlich gleich geblieben. Man geht nur anders damit um." Die Bürokratie habe zugenommen. Heutzutage sei auch das Anspruchsdenken der Bevölkerung größer als damals.
Keine Alternative
Während er erzählt, sitzt Laschka in seinem Büro. Die Möbel sind über 30 Jahre alt. "Die sind noch von meinem Vorgänger", erklärt er. Sicher sei diese Einrichtung nicht mehr zeitgemäß, aber für das eine Jahr reichten diese noch aus. Es war vor vier Jahren, als bei Laschka der "schwarze Hautkrebs" diagnostiziert wurde. Er war in Kliniken, unterzog sich einer Chemotherapie. Und er war glücklich, dass die Behandlungen von Erfolg geprägt waren. Dann im Sommer 2016 die nächste Hiobsbotschaft.
Laschka hatte Bewegungsschwierigkeiten, konnte nur noch unter Schmerzen sitzen und laufen. Er war bei verschiedenen Ärzten, aber erst Wochen später wurde das Problem erkannt. Zwei Tumore zwischen dem zweiten und dem dritten Wirbel hatten das Nervensystem beschädigt. Nach dieser Diagnose habe er sich innerhalb von drei Tagen entscheiden müssen: "Geh ich unter das Messer oder nicht. Es gab keine Alternative. Wache ich überhaupt noch mal auf? Bleibe ich querschnittsgelähmt?" Das waren Fragen, auf die niemand eine Antwort wusste. Da gab es Ängste und Zweifel, erinnert sich Laschka. Auch gab es Momente, in denen er haderte. "Warum hat es gerade mich erwischt, wo ich doch gesund gelebt habe?" Dabei immer wieder der Gedanke: "Hoffentlich seh ich mein Mimetz wieder!" Er habe aber auch in diesen Tagen die Erfahrung gemacht, dass die Familie und der Glaube an Gott einem Kraft geben können, die Prüfungen des Lebens anzunehmen. Vor der Operation hatte er die Sorge "wenn es schlimm ausgeht, wie geht es in meinem Mitwitz weiter?"
Unterstützung durch die Verwaltung;
Heute ist Laschka dankbar, dass er seinen Job noch ausüben kann. Diese Dankbarkeit richtet sich auch an seine Verwaltung, seinen Stellvertretern und den Marktgemeinderat - sie alle hätten ihn in den vergangenen Jahren unterstützt. In all der Zeit hat er erfahren, dass man zwar einige Entwicklungen in seinem Leben steuern kann, aber nicht alle Ereignisse in der Hand hat.