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Vom Ferienjobber zum Schichtleiter


Autor: Veronika Schadeck

Kleintettau, Donnerstag, 03. Juli 2014

Josef Scherbel arbeitet seit 40 Jahren bei der Heinz-Gruppe. An den Ruhestand denkt er aber noch lange nicht.
Josef Scherbel wurde für 40-jährige Betriebszugehörigkeit bei Heinz-Glas geehrt. Der Unternehmer Carl-August Heinz (rechts) bedankte sich für seine Treue. Mit im Bild Tochter Carletta Heinz, die mittlerweile im Unternehmen mit eingestiegen ist. Fotos: Veronika Schadeck


Zwar nicht vom Tellerwäscher zum Millionär, aber immerhin vom Ferienjobber zum Schichtleiter hat es Josef Scherbel bei der Heinz-Gruppe gebracht. Er war einer der Mitarbeiter, die bei einer Feier in der Tettauer Festhalle für seine Treue geehrt wurde. Seit 40 Jahren ist Scherbel dem Glas-Unternehmen treu - und hat es nie bereut. "Hier bei Heinz bin ich nicht eine Nummer, sondern ich bin ein Mensch!" Außerdem habe Carl-August Heinz stets ein offenes Ohr für die Belange seiner Mitarbeiter.

Wichtige Säulen der Firma

Carl-August Heinz bezeichnete die ausgezeichneten Mitarbeiter als wesentliche und wichtige Säulen des Unternehmens.
"Ich wollte schon von meiner frühesten Jugend an zu Heinz", meinte Josef Scherbel mit einem Schmunzeln im Gesicht. Während er spricht, merkt man, dass er sich wohl fühlt, an Vorruhestand denkt er noch nicht.
Schon mit 16 Jahren kam Scherbel mit Heinz-Glas in Verbindung, damals als Ferienjobber. Nach der Bundeswehr habe es zwar nicht sofort geklappt mit einer Einstellung, "aber ich blieb hartnäckig".

Im Jahre 1974 startete er schließlich seine berufliche Laufbahn als Sortierer im Schichtbetrieb bei der Heinz-Gruppe. In den folgenden Jahren war er als Maschinenführer, Schichtschlosser und seit 1994 als Schichtleiter am "Heißen Ende" eingesetzt. Er ist zurzeit Ansprechpartner für 14 Mitarbeiter und mitverantwortlich, dass die Flakonproduktion an den IS-Maschinen möglichst störungsfrei verläuft.

Es habe sich vieles verändert innerhalb der 40 Jahre, meinte der Jubilar. Vor allem in technischen Bereich. Schrauben, Schlüssel und all die anderen Handwerkszeuge finden kaum noch Verwendung, alles läuft über den Computer. Das brachte auch mit sich, dass er im Laufe der Jahre mit der Zeit gehen musste, also sich entsprechend weiterbilden musste. Nun hofft er, dass er noch einige Jahre gesund bleibt und seinen Job in Kleintettau ausführen kann.

Dank für große Loyalität

Personalleiterin Elke Zipfel freute sich, dass im Unternehmen Traditionen aufrecht erhalten werden. Sie verlas auch ein Schreiben des Chief Executive Officer (CEO) Jens Plachetka, der den Ausgezeichneten für ihre Loyalität zur Heinz-Gruppe dankte. Die Firma könne stolz sein, auf Mitarbeiter zurückgreifen zu können, die sich mit ihren Arbeitgeber identifizieren.

Der Geschäftsführer der Heinz-Gruppe, Thomas Kneitz, nahm die Ehrung der Männer und Frauen vor, die dem Betrieb seit 25 Jahren angehören. Eine derart lange Treue dokumentiere auch die Loyalität zur Firma.
Bürgermeister Peter Ebertsch dankte den Jubilaren, aber auch der Unternehmensführung. Gemeinsam würde der Name von Tettau und der Rennsteig-Region in die Welt hinausgetragen.

Ohne Glashütte kein Tropenhaus

"Der Mensch ist nach wie vor der wichtigste Produktionsfaktor", betonte Carl-August Heinz. Mit Blick auf die Energiewende und den mit ihr verbundenen Unsicherheiten stellte er klar, "dass es ohne Glashütte auch kein Tropenhaus ibt". Das neue EEG-Gesetz gebe keine Sicherheit bezüglich wettbewerbsfähigen Kosten und Versorgungssicherheit.


Die Geehrten auf einen Blick