Vom eigenen Müsli bis zu tollen Tänzen
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn, Montag, 05. Sept. 2016
Einmal mehr war rund um das älteste Weißenbrunner Haus ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Das Rothmühlenfest wird immer mehr zu einem nostalgischen Highlight im Weißenbrunner Festkalender. Der Charme der Rothmühle hat Anziehungskraft. Das älteste Haus in Weißenbrunn, die Rothmühle, öffnete am Sonntag seine Türen und viele Interessenten kamen, um einen Blick in diese steinerne Schatzkiste zu werfen.
Es war ein Blick in die Nostalgie und in handwerkliche Arbeit der Vergangenheit. Die Besitzerfamilie machte es möglich, dass ein umfangreiches und abwechslungsreiches Rahmenprogramm schöne Stunden für jung und alt geboten hat. Müllermeister Andreas Ehrhardt führte dabei stündlich in die alte Handwerkskunst des Müllers ein und hatte Original-Handwerksgeräte aus vergangenen Epochen und die antiquierten, aber gut erhaltenen Aggregate beeindruckten die Besucher.
Manchmal knistert es unheimlich
Die letzte Besitzerin der Mühle, Luise
Generalsanierung
Dazu führte Gerda Bohl in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege eine Generalsanierung durch, immer im Blickpunkt dabei, die alte Substanz zu erhalten. Hierfür wurde Gerda Bohl vom Bayerischen Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung mit dem Ehrenpreis 2013 ausgezeichnet.
Und die Rothmühle hat nicht nur alte Substanz am Bauwerk, sondern auch die Einrichtung ist eine faszinierende Schatzkiste, die ihres gleichen sucht. Darum findet das alljährliche Rothmühlenfest auch immer mehr Interessenten, denn jede Familie möchte mit ihren Kindern mal einen Blick in ein solch einzigartiges museumsartiges Gebäude werfen und sich dabei fachkundig von Müllermeister Andreas Ehrhardt die mühsame Arbeit einer Müllerei erklären lassen. Dabei knistert es schon manchmal unheimlich im uralten Gebälk, aber das muss man miterleben. Nach einem Rundgang über die vier Stockwerke konnte man an einem neu erstellten Video die Funktionsweise der damaligen Mühle verfolgen. Hier wurde das Klappern der Mühle am rauschenden Bach sicht- und hörbar gemacht.
Die Originalutensilien zeigte Müllermeister Ehrhardt jeweils den staunenden Gästen, die so den gesamten Vorgang vom Korn zum Mehl und die Vielzahl an technischen Stationen und Arbeitsvorgängen dazwischen verfolgen konnten. Die Kids durften selbst Müsli herstellen und erfuhren dabei viel über den Nährwert der ballaststoffreichen Nahrung.Rund um das weiträumige Grundstück der Mühle und der Schreinerei der Familie Bohl gab es ein sehenswertes Unterhaltungsprogramm und auf einem Markt im Hinterhof allerlei Raritäten zu ergattern. In der Mühle war auch eine Ausstellung zu sehen, die zu einer Entdeckungsreise durch Weißenbrunn einlud. Von Haushaltsnamen bis Ortsmarken hatte Gerhard Bohl mit Unterstützung des Arbeitskreises Heimatpflege für Weißenbrunn und seine Gemeindeteile interessante Einblicke in das Bierdorf von einst gegeben. Ein ehemaliges Wohnzimmer wurde zum kleinen Konzertsaal, aus dem zärtliche Zithermusik zu hören war und die Saitenklänge dieses alten Instrumentes ließen die Zuhörer in diesem Kleinod auch musikalisch in die Geschichte wandeln.