Vollblutmusiker in Uniform
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Freitag, 19. Oktober 2018
Das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim bewies in der Nordhalbener Nordwaldhalle seine große Klasse.
Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim war auf Einladung der Soldaten-Reservistenkameradschaft (SRK) erstmals zu Gast in Nordhalben, und dies für einen guten Zweck, den Nordhalbener Friedhof.
Für den Leiter des Heeresmusikkorps, Oberstleutnant Roland Kahle, war es nach dem Jahr 2000 - damals mit dem Heeresmusikkorps Regensburg - bereits sein zweiter Auftritt in der Nordwaldhalle. Organisiert wurde das Benefizkonzert vom Zweiten Vorsitzenden der SRK, Horst Schnura, der das Spitzenorchester auch begrüßte. "Wir freuen uns, dass wir einen Termin gefunden haben und uns das Heeresmusikkorps ein erlesenes Konzert bieten wird", meinte er im Vorfeld.
Die 56 aktiven Musiker legten dann auch gleich mit vier kräftigen Fanfarenbläsern mit "Unter Bayerns Raute" los. Für einen kräftigen Wirbel sorgt das Schlagwerk mit den Pauken in der letzten Reihe beim Marsch "Mit Bomben und Granaten" von Benjamin Bilse.
Hummelflug auf der Klarinette
Einen Hummelflug imitierte Konzertmeister Christian Klüh auf der Klarinette. In dem kurzen Solostück aus der Oper "Das Märchen von Zaren Saltan", welches keine zwei Minuten dauerte, brachte er es auf eine beachtliche Anzahl von Tönen.
Die musikalische Reise setzte sich über den "großen Teich" nach Manhattan fort. Der typisch amerikanische Marsch "Manhattan Beach" von John Philip Sousa begann sehr elegant und endete mit leisen Tönen. Dem vor 100 Jahren geborenen Dirigenten Leonard Bernstein widmete man die "Candide Overture". Dabei merkte man den Vollblutmusikern den gekonnten Taktwechsel gut an. Nach "In 80 Tagen um die Welt" ging es in die Pause.
Mit dem "Rock Stone Intro" und Musicalmelodien wie "Cats", "Starlight Express" oder "Phantom der Oper" setzte man den zweiten Teil des Abends fort. Nach den vier Posaunisten führten die vier Schlagzeuger ein schnelles Stück an vier Stehleitern auf. Vor den Zugaben entführte das Orchester sein Publikum mit "Lord oft the Dance" auf die grüne Insel nach Irland. Bei dem dreisätzigen "Sweet" kamen die exotischen Instrumente hervorragend zur Geltung, wie man dies eigentlich nicht von einer Blasmusik erwartet hätte.
Initiator Horst Schnura dankte Roland Kahle für die Spitzenleistung mit einer Schieferuhr. Der in Hof lebende Orchesterleiter zeigte sich vom Publikum in seiner "Nachbarschaft" begeistert. Bei den Zugaben langte man nochmals in die "Vollen". Mit dem Marsch "Mit vollen Segeln", dem "Düppeler-Schanzen-Sturmmarsch" und der Nationalhymne endete ein kurzweiliger Abend.