Viertelmeisterspiele: ein heißer Wettkampf in Kronach
Autor: Magdalena Kestel
Kronach, Sonntag, 30. Juni 2019
Klöße, Bratwürste und Schmäußbier - die Disziplinen der Viertelmeisterspiele beim Historischen Stadtspektakel waren eine kulinarische Reise und erforderten viel Geschicklichkeit und Feingefühl.
KronachNicht nur die Wettkämpfe brachten die Viertelmeister bei ihrem traditionellen Vergleich zum Historischen Stadtspektakel mächtig ins Schwitzen. Am Sonntag in der Amtsgerichtsstraße, bei strahlendem Sonnenschein, machten vor allem die hohen Temperaturen den Teilnehmern und Zuschauern zu schaffen. Doch die Viertelmeister und ihre Teams ließen sich davon nicht abhalten; sie stellten sich tapfer dem Wettstreit.
Die Spiele begannen um 14 Uhr mit einem feierlichen Festmarsch unter historischen Klängen vom Marktplatz in die Amtsgerichtsstraße. Moderator Stefan Wicklein, selbst ehemaliger und langjähriger Viertelmeister, begrüßte die Zuschauer und stellte die Teilnehmer vor.
Für das erste Viertel trat Jürgen Ditsche an, den Wicklein als den "ältesten und agilsten" Viertelmeister beschrieb. Als Wickleins Nachfolger ging Andre Felsecker für das zweite Viertel ins Rennen. Der dritte Viertelmeister, Jens Schick, "sorgt im Durchschnitt für das Normalgewicht der Viertelmeister". Für das vierte Viertel trat schließlich Markus Steller an.
Knifflige Wettkämpfe
Bei den Wettkämpfen rund um kulinarische Köstlichkeiten waren vor allem Geschicklichkeit und Schnelligkeit erforderlich. Mit dem auch schon im vergangenen Jahr durchgeführten Klößwurf starteten die Spiele. Dabei mussten die Klöße - gelbe Schaumstoffbälle - mit einer Schöpfkelle über die Straße geschleudert und von einem Teammitglied mit einem Suppentopf eingefangen werden. Das dritte Viertel bewies die besten Wurffähigkeiten sowie Fangkünste und holte sich damit den Sieg.
Weiter ging es mit einer sehr kniffligen Herausforderung. Die Viertelmeister mussten sich den Schmäußgalgen auf den Rücken schnallen - ein Konstrukt aus Holz, an dem mit Fäden ein Bierglas befestigt war. Ziel war es, das mit Schmäuß gefüllte Glas als Erster zu leeren, ohne dabei einen wertvollen Tropfen zu verschütten. Bevor das letzte Spiel des Wettstreits beginnen konnte, scherzte Wicklein: "Die Arena wird noch gesäubert." Denn der eine oder andere Viertelmeister hat beim Galgen wenig Feingefühl bewiesen und das Schmäuß auf den Boden statt in den Mund fließen lassen. Zum Schluss traten die vier Teams beim Bratwurstlauf gegeneinander an. Jeweils zwei Personen nahmen die Enden der Bratwurst in den Mund und mussten diese über die Straße bugsieren, bevor sie in dieser Haltung gegessen werden durfte. Dies erinnerte vielleicht den einen oder anderen Gast an Susi und Strolch - Körperkontakt war bei diesem Spiel garantiert.
Letztendlich holte Viertelmeister Jens Schick mit seinem Team den Gesamtsieg. "Sieger der Herzen" wurde Jürgen Ditsche, wie Wicklein verkündete. Trotz der Hitze und der dadurch geringen Zuschauerzahl war die Gaudi bei den Spielen groß, und Schaulustige sowie Teilnehmer hatten sichtlich Spaß. Mehr auf.